Vor allem Seniorinnen und Senioren sind eine leichte Beute: Mit dem "Enkeltrick", durch den Fremde vorgeben Verwandte zu sein, um an Geld zu kommen, werden weltweit täglich gutgläubige Menschen betrogen.
Neue Technologien machen es möglich: Betrug per SMS oder Whatsapp sind mittlerweile gängig. Doch auch über das Telefon wird Menschen vorgegaukelt, dass sie Bekannten dringend mit Geld aushelfen müssen.
Künstliche Intelligenz erweitert das Repertoire von Betrügern um eine weitere Option: Das sogenannte Voice- oder Audio-Deepfake. Für nur wenig Geld ist es im Internet möglich, die Stimme einer ausgewählten Person nachzustellen - dafür braucht die Software auch nur wenige Sätze, um das Muster einer Stimme nachzuahmen.
Verbrecher können dies nutzen, um Personen anzurufen und ihnen vorzuspielen die Mutter, Schwester, Bruder oder eben der Enkel zu sein, um sich Geld zu ergaunern.
So hatten Nutzer der Online-Portals 4chan die Stimme der britischen Schauspielerin Emma Watson nachgeahmt und einen Audiobeitrag veröffentlicht, in dem sie angeblich Adolf Hitlers "Mein Kampf" vorliest.
Was kann man tun, um Betrug zu verhindern?
KI-Experte Matthew Wright von der Rochester Institute of Technology sagt, es ist wichtig, sobald jemand am Telefon nach Geld fragt - und sei die Geschichte noch so glaubhaft - durch bestimmte Fragen die Authentizität der Person zu erfragen.
Zudem sei es eine gute Idee vor einem Vorwand zurückzurufen. Wenn die Person, die vorgab sie anzurufen, nicht wirklich dahinter steckt sondern es ein Betrugsanruf war, wird man das herausfinden, indem man die Person auf ihrer bekannten Nummer versucht zu erreichen.
Zudem sollte man sich immer fragen: Wie logisch ist, was man da von mir will? Polizisten berichten etwa, dass zu den Tricks zählt, dass man ältere Menschen glauben lässt, ein Angehöriger habe einen Unfall gehabt und jemanden getötet. Um die ihnen nahe stehende Person aus dem Gefängnis zu holen, wird teilweise eine sechsstellige Summe gefordert.