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BlackRock-Chef sorgt sich um US-Inflation, aber die Fed lässt den Preisen freien Lauf

Veröffentlicht am 15.07.2021, 14:24
Aktualisiert 15.07.2021, 14:30
© Reuters.

Investing.com - Das Thema Inflation und deren Einfluss auf die Wirtschaft und auf die Märkte sorgen derzeit für mächtig Gesprächsstoff unter den Händlern. Erst am Dienstag lag der Verbraucherpreisindex im Juni 5,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das macht den stärksten Anstieg seit 2008, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte.

Auch auf Unternehmensebene hat sich der Preisauftrieb im Juni deutlich stärker als erwartet beschleunigt. Die Erzeugerpreise bewegen sich 7,3 Prozent über dem Niveau von Juni 2020.

Während der US-Notenbankchef Jerome Powell und andere Vertreter der Federal Reserve (Fed) an ihrer Einschätzung festhalten, dass die überdurchschnittlich hohe Teuerung nur vorübergehend und weitgehend auf die Wiedereröffnung der Wirtschaft zurückzuführen ist, vertritt BlackRock (NYSE:BLK)-Chef Larry Fink eine andere Sichtweise.

"Die Inflation macht mir Sorgen. Ich glaube nicht, dass die Inflation nur vorübergehender Natur ist", sagte Fink in einem Interview mit CNBC. Vielmehr rechnet er mit einer systematischen Inflation im Laufe der Zeit. Er fügte hinzu: "Wie die Federal Reserve und andere Zentralbanken damit umgehen, wird sehr wichtig sein."

Derzeit kauft die Federal Reserve monatlich Treasuries und Hypothekenpapiere im Wert von 120 Milliarden Dollar. Seit Mitte März 2020 liegt die Spanne der Federal Funds-Rate bei 0 bis 0,25 Prozent. Damit reagierte die Notenbank auf die Turbulenzen im Zuge der Corona-Krise. Dank den Impfkampagnen normalisiert sich das Wirtschaftsleben aber wieder, die Fed selbst will davon aber nichts wissen und stellt den Märkten weiterhin ausreichend Liquidität zur Verfügung, die den Nasdaq 100, S&P 500 und Dow Jones in einer gewissen Regelmäßigkeit auf neue Rekordhochs schickt. Pullbacks sind dabei Fehlanzeige. Jeder noch so kleine Dip wird gekauft.

Fed-Chef Powell führt für die Beibehaltung der laxen Geldpolitik vor allem den US-Arbeitsmarkt ins Feld, dem noch immer mehr als 7,5 Millionen Jobs im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau fehlen.

Erst gestern meinte der US-Notenbankchef in seiner Anhörung vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses, dass die Federal Reserve noch weit entfernt davon sei ihre aktuelle ultralaxe Geldpolitik zu ändern.

Bezüglich der "höher als erwartet und erhofften“ Inflation sagte Powell: "Es ist einfach der perfekte Sturm aus hoher Nachfrage und geringem Angebot, der vorübergehen sollte."

Der BlackRock-Chef sieht aber nicht nur die pandemiebedingten "Bottlenecks" als Grund für seine Vorhersage einer höheren Inflation, wenngleich der letztgenannte Faktor im Moment von Bedeutung sei. "Ich glaube, es handelt sich um eine fundamentale, grundlegende Veränderung in der Art und Weise, wie wir die Wirtschaftspolitik steuern", so Fink.

Laut Fink liegt der Schwerpunkt nun verstärkt darauf, die Lieferketten nicht mehr so geografisch konzentriert zu gestalten. Dazu gehören auch Bemühungen, die Produktion nach Jahrzehnten der Verlagerung ins Ausland wieder in die USA zu holen.

"Das führt vermutlich zu einer systematisch höheren Inflation", zitierte CNBC den BlackRock-Chef.

Einer im Dezember veröffentlichten Umfrage von Euler Hermes zufolge überlegen 55 Prozent der 1.181 befragten Firmenlenkern aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien, mittel- bis langfristig Produktionsstandorte zu verlagern. In den USA denken fast sieben von zehn Unternehmen darüber nach, ihre Produktion langfristig zu verlagern.

Das Thema Reshoring spielt dabei aber keine große Rolle, nur 10 bis 15 Prozent der Befragten würden eine Rückverlagerung der Produktion ins Heimatland in Erwägung ziehen.

Jeder Fünfte zieht es dagegen laut Euler Hermes vor, neue Lieferanten im eigenen Land zu suchen.

Fink zufolge spielt auch die Verlagerung von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien eine Rolle, die es zu beobachten gilt.

"Wenn wir uns bei der Energiewende nicht auf die Nachfragekurve konzentrieren, sondern nur auf das Angebot, werden wir steigende Energiepreise sehen. Ich frage mich, was passiert, wenn ein Barrel Erdöl 100 oder 120 Dollar kostet. Das würde ebenfalls inflationär wirken", erläuterte Fink.

Welchen Einfluss eine höhere Inflation auf den Aktienmarkt haben könnte, bleibt abzuwarten, so Fink.

"Wenn es uns gelingt, die Preise weiterzugeben und es die Marge nicht beeinflusst, oder wenn wir die Produktivität steigern können, was uns in den letzten 20 Jahren gelungen ist, dann ist die Inflation gut für den Aktienmarkt", glaubt Fink. " Sollte sich die Inflation in den Margen niederschlagen, ohne dass die Produktivität zunimmt, dann werden wir eine Abflachung oder sogar rückläufige Margen sehen. Das ist die entscheidende Frage im Hinblick auf Aktien."

Aktuelle Kommentare

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