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Börse Frankfurt-News: "Marktbilanz 2023 - was von der Performance übrig blieb"

Veröffentlicht am 08.01.2024, 09:56
Aktualisiert 08.01.2024, 10:00
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Nach einem furiosen Schlussquartal fällt die Marktbilanz 2023 um Längen besser aus, als es die Auguren vor 12 Monaten prognostiziert hatten. Dagegen mutet der Start an den Märkten in diesem Jahr eher bescheiden an. Welche Lehren Anleger aus unerwarteten Kursbewegungen ziehen sollten.

8. Januar 2023 Wohl kaum ein Anleger hat Anfang 2023 auch nur davon geträumt, dass auf das Kapitalmarkt-Desaster 2022 zweistellige Gewinne bei (fast) allen wichtigen Aktienindizes folgen würden. Insbesondere Growth-Fans erlebten 2023 unverhofft einen Performance-Frühling: Der Nasdaq 100 legte um gut 55 Prozent zu, nachdem er 2022 noch um rund ein Drittel eingebrochen war. Cathie Woods Ark Innovation (NYSE:ARKK) ETF schoss 2023 um gut 67 Prozent nach oben, nachdem er im Jahr zuvor dieselbe Performance unter umgekehrten Vorzeichen verbucht hatte. Der MSCI World (ETR:X010) gewann knapp 24 Prozent, der DAX erwirtschaftete ein Plus von gut 20 Prozent und selbst breit diversifizierte Euro-Anleihe-Indizes gewannen über 7 Prozent.

Viele Anlegerinnen und Anleger werden diese unverhoffte Hausse aus tiefstem Herzen hassen. Das klingt merkwürdig? Ist es einerseits, andererseits hassen sie verständlicherweise jede Hausse, die an ihnen vorbeigegangen ist. Und die letztjährige dürften angesichts der einhelligen Warnungen der Auguren an der Wallstreet viele verpasst haben. Gemäß der Kapitalmarktausblicke von vor 12 Monaten schien die Fortsetzung der 2022-er Korrektur angesichts der erwarteten Rezession gesetzt. Wer nicht investiert war, wird heute vermutlich keinen Trost darin finden, dass Cash auch Renditen von gut 3 Prozent abwerfen konnte.

Es gibt nur einen schwerwiegenderen Fehler, als bei einer Hausse außen vor zu bleiben: nach einer verpassten Hausse überhastet ins Risiko zu gehen, in der Hoffnung, den Mantel der Geschichte doch noch zu erhaschen. Der Südstaaten-Romancier William Faulkner hat einmal geschrieben, dass für manche die Vergangenheit nicht tot sei, ja, sie sei nicht einmal vergangen. Das war als Warnung gemeint: wer sich nicht mit seiner Vergangenheit, seinen Fehlern, auseinandersetzt, kommt nicht zu sich und wird denselben Fehler immer und immer wieder begehen.

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Übertragen auf die Anlegerwelt heißt das: Wer jetzt übereilt in den Aktienmarkt einsteigt, droht, in dieselbe Psycho-Falle zu tappen, die ihn Ende 2022 vom Einstieg abgehalten hat - blind dem Herdentrieb zu folgen und das Portfolio nicht auf alternative Szenarien einzustellen, kann fatale Rendite-Folgen haben.

Allein der Gleichklang der Kapitalmarktprognosen Ende 2023 sollte zur Vorsicht mahnen. Die meisten Investmentbanken haben Ende des vergangenen Jahres die Rezession aus ihren Prognosen verbannt und eine Konjunkturerholung vorhergesagt. Das legt die Aussicht auf steigende Preise bei Risiko-Assets nahe.

Das wäre möglich. Zwischen Anfang November und Ende 2023 sind die Aktienkurse in einem furiosen Tempo gestiegen, und die Renditen zehnjähriger Treasuries sind um mehr als ein Prozentpunkt auf unter 4 Prozent gefallen. Aber es könnte natürlich auch ganz anders kommen.

Ein willkommener Warnschuss wider zu viel Euphorie könnte die Marktentwicklung Anfang dieses Jahres sein. Allein an den ersten vier Handelstagen haben die Kurse breit gestreut verloren. Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) verlor 5 Prozent, Cathie Woods Ark ETF brach um gut 6,5 Prozent ein, ebenso ginge es bei den meisten Growth-, Tech- und Nebenwerte-Benchmarks kräftig gen Süden. Die Renditen an den Anleihenmärkten stiegen ebenfalls merklich (wenn die Renditen steigen, fallen die Kurse). Der Anlass dieser Nasenstüber? Die Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbanker vom Dezember 2023 wurden veröffentlicht und aus ihnen geht hervor, dass Zinssenkungen kurzfristig nicht zu erwarten sind. Mit anderen Worten: Es wurde das bestätigt, was eigentlich jeder aus den vielen Statements von Jerome Powell im letzten Jahr hätte entnehmen können.

Die Lehre, die Anleger aus unerwarteten Marktumschwüngen ziehen sollten, ist, keinen Aktionismus an den Tag zu legen. Wer langfristig investiert, sollte nicht taktisch traden. Die langfristigen Renditen am Aktienmarkt sind nur für diejenigen zu haben, die auch die Abwärtsphasen aushalten. Das bedeutet nicht, dass Anleger roboterhaft agieren sollten. Wer im Zuge der steigenden Zinsen die Laufzeiten seines Anleihenportfolios reduziert hat, konnte damit nicht nur die Kursverluste reduzieren, sondern profitierte auch von der inversen Zinskurve. Feinjustierungen am Portfolio können also sinnvoll sein. Alles-oder-Nichts-Entscheidungen sollten dagegen im Kasino, nicht aber an der Börse fallen.

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Von: Ali Masarwah, 8. Januar 2024, © envestor.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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