Von Geoffrey Smith
Investing.com -- In den USA werden die letzten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung vor den Feiertagen veröffentlicht. Hinzu kommen die Rohöllagerbestände, die erneut die Nachfrageproblematik in den Fokus rücken. Frankreich öffnet seine Grenze zu Großbritannien, damit der Binnenhandel nicht ins Stocken gerät, und Elon Musk erwog den Verkauf von Tesla an Apple.
Jetzt Börse Kompakt mit den fünf Dingen lesen, die für Anleger heute wichtig sind.
1. Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und Privateinkommen
In den USA werden um 14:30 Uhr die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht, während die ganze Welt fürchtet, dass es im neuen Jahr mit der Verbreitung der COVID-19 Mutation zu noch strengeren Einschränkungen kommt.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden auf 885.000 prognostiziert. Unabhängig davon veröffentlichen die USA auch die November-Daten zu den Privateinkommen und -ausgaben.
Nur einen Tag zuvor hatte Präsident Donald Trump wieder einmal für Verwirrung gesorgt. Das bereits verabschiedete 900 Milliarden Dollar schwere Konjunkturpaket ist ihm nicht umfangreich genug und so verweigert er die Unterzeichnung der Gesetzesvorlage. Trump sagte, der Kongress solle die Höhe der einmaligen Schicks an die Amerikaner erhöhen und verschiedene Elemente der Haushaltsausgaben aus dem separaten Haushaltsgesetz streichen, das ebenfalls am Wochenende verabschiedet wurde.
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2. Frankreich öffnet die Grenze zu Großbritannien
Frankreich hat zugestimmt, seine Grenze zu Großbritannien wieder zu öffnen. Diese war am Wochenende als Reaktion auf die Entdeckung einer neuen und ansteckenderen Variante des Covid-19-Virus geschlossen worden.
Viele andere Länder haben ihre Verkehrsverbindungen mit Großbritannien ebenfalls gekappt. Die französische Grenze ist besonders wichtig, da hier der Tunnel unter dem Ärmelkanal verläuft, der eine wichtige Verkehrsader für den Handel innerhalb des Kontinents darstellt. Durch die Schließung waren viele europäische LKW-Fahrer in England gestrandet und es drohten in Großbritannien innerhalb weniger Tage Engpässe bei frischen Lebensmitteln.
Diese wirtschaftlichen Bedenken überwogen die gesundheitlichen, da die Grenze wieder geöffnet wurde, obwohl es keine Regelung gibt, die eine schnelle und zuverlässige Untersuchung der Fahrer auf die Krankheit ermöglicht.
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3. Aktien legen zu - Arbeitslosenansprüche im Fokus
Die US-amerikanischen Aktienmärkte dürften moderat höher eröffnen, wobei sich die Anleger vor den Weihnachtsfeiertagen zurückhalten.
Gegen 12.40 Uhr stieg der Dow Jones Future um 77 Punkte oder 0,3%, während der S&P 500 Future um 0,2% zulegte. Für den Nasdaq-Future ging es ebenfalls um 0,2% nach oben.
Die Einbußen, die der Dow Jones und der S&P am Dienstag aufgrund enttäuschender Daten zum Verbrauchervertrauen und zu den Hausverkäufen hinnehmen mussten, deuten darauf hin, dass die Märkte empfindlich auf weitere Anzeichen einer Verlangsamung der Wirtschaft infolge der Pandemie reagieren könnten.
Zu den Aktien, die wahrscheinlich im Fokus stehen werden, gehört Walmart (NYSE:WMT), die am Dienstag um 1,2% fielen, nachdem US-Staatsanwälte das Unternehmen wegen seiner angeblichen Rolle in der Opioid-Krise verklagt hatten. Der Einzelhandelsgigant bezeichnete die Klage als Versuch, von Mängeln in der Regierung - vor allem in der DEA und der Gesundheitsbehörde - abzulenken.
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4. Musk erwog Tesla-Verkauf an Apple
Elon Musk gab zu, dass er vor einigen Jahren, als Tesla (NASDAQ:TSLA) noch ums Überleben kämpfte, an den Apple-Chef (NASDAQ:AAPL) Tim Cook herangetreten sei, um das Unternehmen an den iPhone-Bauer zu verkaufen. Cook habe das Treffen jedoch ausgeschlagen, so Musk via Twitter.
Die Kommentare kamen einen Tag, nachdem Reuters berichtet hatte, dass Apple seine Pläne zum Bau eines fahrerlosen Elektrofahrzeugs aus der Schublade geholt hat und 2024 ein Massenprodukt auf den Markt bringen will. In dem Bericht wurde behauptet, dass Apple erhebliche Fortschritte in der Batterietechnologie gemacht hat, die nach Meinung von Analysten die von Tesla überholen könnten.
Die Aussicht auf Konkurrenz durch Apple, eines der wenigen Unternehmen weltweit, das mit Teslas Markenmacht mithalten kann, trug dazu bei, dass die Tesla-Aktie vorbörslich um 0,9% fiel, nach einem Verlust von 1,5% am Dienstag.
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5. Rohöllagerbestände der EIA
Die Rohölpreise legten am Mittwoch leicht zu und erholten sich nach einem überraschenden Anstieg der US-Ölreserven in der vergangenen Woche. Das American Petroleum Industry (API) schätzte, dass die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 2,7 Millionen Barrel gestiegen sind, was den sechsten wöchentlichen Anstieg in Folge und den größten in vier Wochen darstellt.
Die U.S. Energy Information Administration wird ihre Daten wie üblich um 16:30 Uhr veröffentlichen. In der vergangenen Woche hatten die EIA-Daten, die einer etwas anderen Methodik unterliegen, gezeigt, dass sich die Reserven in eine andere Richtung bewegen als die API-Zahlen, so dass die heutigen Zahlen möglicherweise helfen, den Trend zu klären.
Gegen 12.40 Uhr stand der Preis für die US-Sorte WTI gut 0,3% höher bei 47,14 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,3% auf 50,23 Dollar pro Barrel stieg.
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