Investing.com - Die People's Bank of China (PBOC) hat heute wie erwartet ihren Kreditzins unverändert gelassen. Angesichts der Pläne der chinesischen Regierung, im kommenden Jahr die Staatsausgaben zu erhöhen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, entschied sich die Zentralbank für Stabilität bei den Zinsen.
Der Kreditzins mit einjähriger Laufzeit blieb bei 3,10 %, während der Kreditzins mit fünfjähriger Laufzeit, der für Hypotheken relevant ist, bei 3,6 % verharrte. Dies war die letzte Zinsentscheidung der PBOC in diesem Jahr. Während der einjährige Kreditzins 2023 bereits zweimal gesenkt wurde, erfolgten beim fünfjährigen Satz drei Zinssenkungen. Beide Zinsen bewegen sich inzwischen nahe an historischen Tiefstständen.
Die PBOC legt den Kreditzins auf der Grundlage der Vorschläge von 18 großen Geschäftsbanken fest, wobei dieser als Referenzwert für die Kreditkonditionen im gesamten Land dient.
Ökonomen hatten mehrheitlich damit gerechnet, dass die PBOC ihre Zinsen stabil halten würde. Der schwache Yuan ließ der Zentralbank wenig Spielraum für weitere Zinssenkungen, da die Währung Anfang der Woche auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten gefallen war.
Die bisherige expansive Geldpolitik Chinas hat nur begrenzte Erfolge bei der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums gezeigt. Daher wird nun erwartet, dass Peking 2024 die Staatsausgaben weiter erhöhen und gezielte haushaltspolitische Maßnahmen ergreifen wird, um den Konsum und den angeschlagenen Immobilienmarkt zu stützen.
Allerdings gibt es bislang wenige konkrete Informationen darüber, wie diese zusätzlichen Impulse aussehen könnten. Zudem bleibt ungewiss, welche Auswirkungen die nächste US-Präsidentschaft auf China haben wird. Donald Trump, der erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat antritt, hat bereits im Wahlkampf wiederholt mit Strafzöllen auf chinesische Importe gedroht.