Investing.com - Chinas Zentralbank teilte am Montag mit, dass sie die Reserveanforderungen, die alle Banken halten müssen, senkt und damit rund 1,2 Billionen Yuan an Liquidität freigibt. Sie will damit die Kreditvergabe ankurbeln und der wegen der Corona-Pandemie und des kränkelnden Immobilienmarktes schwächelnden Wirtschaft unter die Arme greifen.
Die People's Bank of China (PBoC) erklärte auf ihrer Website, dass sie den Mindestreservesatz (RRR) der Banken mit Wirkung zum 15. Dezember um 50 Basispunkte senken wird.
Viele Analysten hatten mit diesem Schritt gerechnet.
Eine Senkung der Mindestreserve verringert zwar nicht unmittelbar die Kosten für die Kreditaufnahme in China, ist aber ein schneller Weg, um günstiges Kapital für die Kreditvergabe freizusetzen und war in den letzten Jahren ein beliebtes Mittel der Zentralbank, um wirtschaftliche Schwächephasen zu kontrollieren.
Alle Banken mit Ausnahme einiger kleinerer Banken, die bereits einen Vorzugszins von 5 Prozent genießen, erhalten eine RRR-Senkung um 0,5 Prozent. Der gewichtete durchschnittliche Mindestreservesatz für das Bankensystem geht damit von 8,9 auf 8,4 Prozent zurück.
"Für sich genommen dürfte die jüngste RRR-Senkung nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen haben", sagte Capital Economics-Ökonom Julian Evans-Pritchard in einer Mail an Investing.com. "Wir glauben jedoch, dass sie Teil umfassenderer Schritte zur Senkung des Leitzinsniveaus sein wird."
"Ohne eine deutliche Lockerung der quantitativen Restriktionen für das Kreditwachstum wird dies allein wohl kaum eine weitere Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft verhindern können", so sein Fazit.