Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Der Citi-Chefvolkswirt Andrew Hollenhorst sieht bei der FOMC-Sitzung in dieser Woche ein Risiko hinsichtlich einer leicht hawkishen Haltung der US-Notenbanker. Der US-Großbank zufolge dürfte die Fed die Leitzinsen am Mittwoch um 75 Basispunkte anheben, das Zinstempo im Dezember aber auf 50 Basispunkte reduzieren.
Die falkenhaften Risiken ergeben sich demnach aus der nach wie vor steigenden Kerninflation, dem anhaltenden Lohndruck und der zuletzt bei Risikoanlagen zu beobachtenden Rallye, so Hollenhorst in einer Notiz. Sollte die Fed das Zinserhöhungstempo drosseln, dürfte dies mit einer "hawkishen Rhetorik der US-Notenbanker einhergehen, die deutlich macht, dass die Zinsen weiter steigen und dann auf diesem Niveau für eine längere Zeit gehalten werden können".
"Sofern sich das Risiko einer hawkishen Haltung bei der Sitzung in dieser Woche nicht materialisiert, verschiebt sich die Gefahr einer hawkishen Neubewertung des geldpolitischen Kurses der Fed auf die kommenden Arbeits- und Inflationsberichte und die FOMC-Sitzung Mitte Dezember", erklärte Hollenhorst.
Alles in allem hält es der Experte für unwahrscheinlich, dass die Fed angesichts der jüngsten Daten, wie etwa dem Arbeitskostenindex (ECI), der nun schon das fünfte Quartal in Folge einen Anstieg der Arbeitskosten um mehr als 5 % auf Jahresbasis ausweist, einen dovishen Kurswechsel vornehmen wird.
Folglich dürfte sich Fed-Chef Powell auf seiner Pressekonferenz im Anschluss an die zinspolitische Entscheidung der US-Notenbank an das Drehbuch halten, das entgegen den Markterwartungen wahrscheinlich "leicht hawkish" ausfallen werde.