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Coronavirus: EZB kündigt massives Anleihenkaufprogramm an

Veröffentlicht am 19.03.2020, 06:56
© Reuters.
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von Robert Zach

Investing.com - In einer außerplanmäßigen Sitzung kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein neues vorübergehendes Anleihenkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Dollar bis Ende 2020 an, um die Auswirkungen des in Europa grassierenden Coronavirus auf die Wirtschaft zu begrenzen. Sie will öffentliche Schuldtitel wie etwa Staatsanleihen oder auch private Papiere in grossem Stil aufkaufen.

Teil des Programms seien zum ersten Mal auch griechische Anleihen. Laut der Danske Bank (CSE:DANSKE) sei dies ein starkes Signal an den Markt, dass die EZB bei ihren Käufen nun auch Anleihen ohne Investment-Grade-Rating berücksichtigt.

Die EZB hat außerdem klargestellt, dass "es für unseren Einsatz für den Euro keine Grenzen gibt".

"Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen", schrieb EZB-Chefin Christine Lagarde auf Twitter. "Wir sind im Rahmen unseres Mandats fest entschlossen, das volle Potenzial unserer Instrumente zu nutzen“, fügte sie hinzu.

Die EZB sei entschlossen, dass alle Bereiche der Wirtschaft von den günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren könnten, hieß es in der Mitteilung. "Dies gilt gleichermaßen für Familien, Firmen, Banken und Regierungen", betonte die Euro-Notenbank.

"Wir verstehen diese Entscheidung und diese Erklärung als eine uneingeschränkte Verpflichtung zur Stabilisierung der Finanzmärkte und insbesondere zur Bekämpfung der jüngsten Zunahme der EGB-Spreads", erklärten die Ökonomen der britischen Großbank Barcalys in einer Notiz.

Der EZB-Rat werde "im Rahmen seines Mandats alles Notwendige tun", betonte die Zentralbank. Man sei "uneingeschränkt bereit, den Umfang der Programme zum Erwerb von Vermögenswerten zu erhöhen und ihre Zusammensetzung anzupassen, und zwar so viel wie nötig und so lange wie nötig", um die Wirtschaft der Eurozone in diesen turbulenten Zeiten zu unterstützen.

Ob die neuen Maßnahmen ausreichen, um die Märkte zu stabilisieren ist fraglich, schließlich bieten sie lediglich mehr Liquidität und keine Lösung für das sich weiter ausbreitende Coronavirus. Die DAX-Futures verlieren vorbörslich 267 Zähler auf 8.219 Punkte. Auch die US-Futures zeigen deutlich nach unten. Der Dow Jones steht mit 19.229 Punkten gut 650 Punkte tiefer und der S&P 500 weist mit 2.320,50 Punkten ein Minus von 3,43 Prozent auf.

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