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Das Ende von Euro, Dollar & Co – Zentralbanken rüsten sich für neuen Goldstandard

Veröffentlicht am 21.11.2023, 16:09
© AI

Investing.com – Die Inflation ist jüngst zwar gefallen, aber von einer Normalisierung der Lage kann keine Rede sein. Die Zahl derer, die davor warnen, dass die Inflation wieder steigen wird, nimmt zu, allen voran der stellvertretende EZB-Präsident Luis De Guindos.

Den USA steht zudem eine Schuldenkrise und eine erhebliche Abwertung des Dollars bevor, so skizziert der Finanzjournalist John Rubino die Zukunft der aktuell noch größten Wirtschaftsmacht der Welt. Rubino spricht von einer "finanziellen Todesspirale" aus der es kein Entkommen mehr gibt.

"Die Schulden gehen in die Höhe, während die Zinszahlungen zunehmen, was die Schulden noch weiter in die Höhe treibt, und so gerät die Spirale außer Kontrolle.

An diesem Punkt befinden wir uns bereits. Die offizielle Verschuldung der USA beträgt 33,5 Billionen Dollar. Sie wächst um 1,7 Billionen Dollar pro Jahr, wovon 1 Billion Dollar auf die Zinskosten entfallen.

Die Zinskosten steigen, während die Gesamtverschuldung zunimmt. Wenn man dann noch diese unglaublich rücksichtslosen Militärausgaben unter dem Deckmantel der Auslandshilfe hinzunimmt, erhält man ein System, das völlig außer Kontrolle geraten ist."

Dass sich der Schuldenberg der USA in den vergangenen 20 Jahren vervielfacht hat, ist unbestritten und war zur Abwendung multipler Krisen unvermeidlich. Denn hätte der Staat nicht Billionen Dollar an Schulden gemacht, dann sähe es jetzt in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten ganz anders aus.

Das Problem ist, dass das Drucken von neuem Geld keine Dauerlösung ist und laut Rubino nicht damit gerechnet werden kann, dass ein Soft-Landing gelingt. Es wird vielmehr eine knallharte Bruchlandung werden, bei der nicht nur große Teile der Wirtschaft, sondern sogar der Dollar erheblichen Schaden nehmen.

Der Finanzjournalist Peter Schiff sieht das ähnlich. In seinem jüngsten Podcast verwies er darauf, dass die Märkte fälschlicherweise davon ausgehen, dass die Rezession abgewendet ist und Zinssenkungen unmittelbar bevorstehen.

Wer das wirklich glaubt, der hat laut Schiff aus der Vergangenheit überhaupt nichts gelernt:

"Warum sollte das der Fall sein? Wenn man sich die jüngsten Beispiele ansieht, in denen die Fed die Zinsen zu niedrig angesetzt und dann erhöht hat, war das Ergebnis immer das Gleiche. Erinnern Sie sich an die späten 1990er-Jahre und den Rückgang der Wirtschaft, die Rezession und den Aktienmarkt in den Jahren 2000–2001. Nehmen Sie die Ereignisse im Jahr 2008 zum Vergleich oder schauen Sie sich an, was noch vor COVID im Jahr 2018 geschah, als die Fed versuchte, die Zinsen von einem niedrigen Niveau aus anzuheben. Sie musste dies zügig abbrechen, denn im vierten Quartal desselben Jahres drohte die Wirtschaft aus der Bahn geworfen zu werden."

Schiff erinnert daran, dass der Versuch der Fed, die Zinsen im Jahr 2007 von 1 % auf 5 % anzuheben, zur größten Rezession seit der Großen Depression führte. Was unterscheidet dieses Szenario vom aktuellen, bei dem die Zinsen bei 5,5 % liegen, während die Verschuldung von 9,34 Billionen Dollar auf 33,5 Billionen Dollar gestiegen ist?

Es gibt im positiven Sinne keinen Unterschied, die Lage ist sogar noch schwieriger als 2007 und dementsprechend wird auch das wirtschaftliche Ergebnis negativer ausfallen.

Schiff erklärt, dass die künstlich niedrigen Zinssätze Anfang der 2000er die Menschen zu irrationalen Entscheidungen veranlassten. Der Immobilienmarkt boomte, bis die Fed versuchte, die Zinsen zu normalisieren.

Aus der angeblich auf den Immobilienmarkt begrenzten Krise wurde eine Finanzkrise, die entgegen aller Expertenmeinungen nicht auf die USA begrenzt blieb, sondern Europa erreichte und den Kontinent in eine Schuldenkrise stürzte.

In der Folge wurden die Zinsen durch die Fed und EZB so weit gesenkt wie noch nie und sie blieben viel länger niedrig als Anfang der 2000er-Jahre. Die Fehlinvestitionen sind umfangreicher und so werden zwangsläufig auch die Verwerfungen an den Kapitalmärkten noch verheerender ausfallen als es vor 15 Jahren der Fall war, dessen ist sich Schiff sicher.

Für derartig schwierige Situationen gibt es keine Patentlösung, was die Zentralbanken wissen. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde selbst sagte, dass man Neuland betrete und was das bedeutet, fasste Rubino mit dem folgenden Satz zusammen:

"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle merken, dass es keine Lösung gibt, und das geldpolitische Experiment aufgegeben wird."

Laut Aerdt Houben, Direktor für Finanzmärkte bei der Niederländischen Zentralbank, bereiten sich die Zentralbanken bereits auf den schlimmsten anzunehmenden Fall, den Kollaps der Papierwährungen, vor. Sie gehen gemeinschaftlich dazu über, ihre Goldbestände an die Wirtschaftsleistung ihrer Länder anzupassen, um in der Stunde des Systemversagens auf einen Goldstandard umschwenken zu können.

Houben erklärte kürzlich in einem Interview, dass die Goldreserven seit einiger Zeit aufgestockt werden, damit diese in einem gesunden Verhältnis zum BIP stehen. Damit folgt man den anderen Zentralbanken in Europa und weltweit. Die Erklärung dafür ist einfach, wie Houben sagte: "Sollten wir eine neue Währung erschaffen müssen ... können die Menschen der DNB vertrauen, denn das neu ausgegebene Geld kann mit dem gleichen Wert in Gold unterlegt werden (Goldstandard)."

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