ULAN BATOR (dpa-AFX) - Deutschland und die Mongolei wollen angesichts der Entwicklungen in Russland und China ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen und so die Abhängigkeiten von beiden Großmächten reduzieren. "Im Bereich der Wirtschaft, der Rohstoffpartnerschaft und der erneuerbaren Energien können wir das gemeinsame Potenzial noch besser nutzen", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag bei einem Auftritt mit ihrer mongolischen Kollegin Batmunkh Battsetseg in der Hauptstadt Ulan Bator. Baerbock ergänzte: "Wir haben gesehen, dass die wirtschaftliche Abhängigkeit als Waffe eingesetzt werden kann und Diversifizierung in der heutigen Welt Sicherheit bedeutet."
Die zentralasiatische Mongolei, die eingezwängt zwischen China und Russland liegt und keinen eigenen Zugang zum Meer hat, gilt als eines der rohstoffreichsten Länder der Erde. Es gibt vor allem Kohle und Kupfer, aber auch Gold, Uran und sogenannte seltene Erden. Diese werden etwa beim Ausbau der erneuerbaren Energien benötigt.
Baerbock sagte, angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine sei sie dankbar, dass Deutschland und die Mongolei an einem Strang zögen. Zugleich betonte sie das Eintreten für internationale Regeln, die Charta der Vereinten Nationen (UN) und die Zusammenarbeit in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Auch diese Partnerschaft wolle man intensivieren.
Battsetseg sprach von einem Ausbau der strategischen Partnerschaft zwischen ihrem Land und der Bundesrepublik. Gemeinsame Projekte sollten ausgebaut und die internationale Zusammenarbeit etwa bei friedenserhaltenden UN-Missionen ausgebaut werden.