FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bankenaufseher der Europäischen Union haben angesichts der Notübernahme der Credit Suisse (SIX:CSGN) die Stabilität des Bankenmarktes betont. "Der europäische Bankensektor ist widerstandsfähig und verfügt über ein solides Kapital- und Liquiditätsniveau", bekräftigten die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), der europäische Bankenabwicklungsfonds SRB und die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die "umfassenden Maßnahmen" der Schweizer Behörden "zur Gewährleistung der Finanzstabilität" seien zu begrüßen.
Die Aufseher bekräftigten zugleich, für den Fall einer Schieflage einer Bank in der Europäischen Union gelte eine feste Regel, in welcher Reihenfolge Aktionäre und andere Gläubiger herangezogen würden. Verluste einer Bank gingen zuerst zulasten des Aktienkapitals. Erst wenn dieses nicht ausreiche, würden Nachranganleihen, sogenanntes AT1-Kapital, herangezogen.
Im Fall der Credit Suisse sorgt für Unsicherheit, dass die Inhaber eigenkapitalähnlicher Anleihen ihr investiertes Geld im Zuge der Übernahme durch die UBS (SIX:UBSG) komplett verlieren sollen. Dabei geht es um sogenannte AT1-Anleihen im Umfang von 16 Milliarden Schweizer Franken (16,2 Mrd Euro). Die Credit-Suisse-Aktionäre büßen zwar auch einen Großteil ihres investierten Geldes ein, sollen aber für einen Bruchteil des letzten Kurswerts UBS-Papiere erhalten.