Investing.com - Die New York Federal Reserve hat am Mittwochmorgen zum zweiten Mal in dieser Woche Overnight-Repo-Geschäfte durchgeführt. Insgesamt wurden 75 Milliarden Dollar mit Hilfe von kurzfristigen Transaktionen zur Verfügung gestellt. Nachgefragt wurden jedoch 80,05 Milliarden Dollar (gut 50 Prozent mehr als gestern) und damit 5,05 Milliarden mehr als die Fed zur Verfügung gestellt hatte. Entweder muss die Fed nun den Umfang ihrer Geschäfte erhöhen, oder Fixed Operations und/oder den Übergang zu permanenten Offenmarktoperationen wie z.B. QE durchführen, wie der Finanz-Blog zerohedge schreibt.
Mit den Overnight-Repo-Geschäften pumpt die Fed Liquidität ins System. Gestern war der Repo-Satz, den Hedgefonds und Banken zur Finanzierung ihrer Handelsgeschäfte nutzen, in die Höhe geschnellt (wg. eines Liquiditätsengpass), was die FFR nah an ihre Obergrenze brachte.
Analysten sagten, die Zahlung von Unternehmenssteuern und die jüngste Anleiheauktion habe am Geldmarkt den Mangel an Barmitteln hervorgerufen. Hedgefonds-Manager Jeff Gundlach sagte dagegen gegenüber Reuters, dass die US-Notenbank "schon bald" ein "QE Lite" starten könnte, um die "Geldmenge zu erhöhen" und damit die "Kreditvergabe und Investitionen anzukurbeln".
Heute Abend gibt die Federal Reserve ihre zinspolitische Entscheidung bekannt. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen am Ölmarkt, besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten (siehe Citi Economic Surprise Index) und einer möglichen Lösung im US-Handelsstreit mit China ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte jedoch auf 50 Prozent zusammengeschmolzen. Angesichts der weiterhin hohen marktbasierten Erwartungen dürften die Währungshüter aber die FFTR auf 1,75 bis 2,00 Prozent senken.