Investing.com - Am Freitag erklärte Christopher Waller, Gouverneur der US-Notenbank, dass die jüngsten Wirtschaftsdaten eine baldige Zinssenkung durch die Federal Reserve rechtfertigen. In seiner Rede an der Universität von Notre Dame verwies Waller auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen, die auf eine fortgesetzte Abkühlung hindeuten, jedoch nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Rezession.
„Die Arbeitsmarktdaten bestätigen den langfristigen Trend einer Abschwächung, die mit einem moderaten Wirtschaftswachstum einhergeht“, sagte Waller. Trotz dieser Abkühlung sieht er keine Anzeichen für eine Rezession oder eine bevorstehende wirtschaftliche Krise.
Waller betonte, dass die Fed bereit sei, im richtigen Moment schnell und entschlossen zu handeln. Eine Zinssenkung sei durchaus möglich, doch werde die Entscheidung auf aktuellen Daten basieren, nicht auf Spekulationen über das Timing der geldpolitischen Maßnahmen.
Weiter sagte er, dass die US-Notenbank möglicherweise Zinssenkungen „vorziehen“ müsse, eine Bemerkung, die darauf hindeutet, dass die Fed die Zinssätze auf der kommenden Sitzung im September sogar um 50 Basispunkte senken könnte.
Analysten bewerten Wallers Wortwahl als dovish. „Ähnlich wie Fed-Chef Powell in Jackson Hole zeigt Waller eine dovishe Haltung und sieht die Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt als Signal für mögliche Zinssenkungen“, so die Experten von Vital Knowledge. Für das Treffen im September halten sie eine Senkung um 50 Basispunkte für wahrscheinlich. Auch die Ökonomen von Citi teilen diese Einschätzung und gehen von einer großen Zinssenkung auf der Sitzung am 18. September aus.