Investing.com - Die US-Notenbank rechnet mit "weiteren Erhöhungen" der Leitzinsen und einer "Periode unterdurchschnittlichen Wachstums" im Rahmen ihrer Bemühungen, die Inflation auf 2 % zu drücken, teilte der Gouverneursrat der Fed in seinem jüngsten geldpolitischen Bericht vom Freitag mit.
"Die Federal Reserve ist sich sehr wohl bewusst, dass eine hohe Inflation erhebliche Härten mit sich bringt, insbesondere für jene, die am wenigsten in der Lage sind, die höheren Kosten für das Nötigste aufkommen können. Der Ausschuss ist ist fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel von 2 % zurückzubringen."
Die Inflation im Dienstleistungssektor (ohne Immobilien) "ist nach wie vor hoch, und die Aussichten auf eine Verlangsamung der Inflation könnten zum Teil von einer Lockerung der angespannten Arbeitsmarktbedingungen abhängen", so das Board. Die Fed-Gouverneure merkten an, dass die jüngsten Daten darauf hindeuten würden, dass sich "die hohe Inflation nicht verfestigt", ergänzten aber, dass der Arbeitsmarkt aufgrund eines "erheblichen Arbeitskräftemangels" immer noch "extrem angespannt" sei.
"Die finanziellen Bedingungen haben sich seit dem letzten Bericht im Juni 2022 weiter verschärft", teilte die Fed mit. Zudem hätten die Zinserhöhungen "die Finanzierungsaktivitäten belastet". "Das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hat sich im zweiten Halbjahr 2022 beschleunigt, auch wenn die grundlegende Dynamik der Wirtschaft vermutlich gedämpft bleibt", hieß es weiter.
Die Fed hat ihren Leitzins seit März 2022 um 450 Basispunkte angehoben. Er liegt derzeit bei 4,50 % am unteren Ende und 4,75 % am oberen Ende der Spanne. Die Märkte rechnen für die nächste Fed-Sitzung am 21. und 22. März mit einer Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte. Im Zuge der höher als erwartet ausgefallenen PCE-Daten der letzten Woche und des Wiederanstiegs der "bezahlten Preise" aus dem ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe räumen die Marktteilnehmer jedoch auch einer 50-Basispunkte-Erhöhung wieder eine kleine Chance ein.
Parallel zu der stärksten Straffung der Geldpolitik seit den 1980er Jahren hat die Fed außerdem ihre Bestände an Staatsanleihen und Agency Mortgage-Backed Securities um etwa 500 Milliarden Dollar seit Juni reduziert.
von Robert Zach