Investing.com - Dem US-Notenbankchef Jerome Powell zufolge steht die US-Wirtschaft noch immer nicht kurz vor dem Erreichen der Beschäftigungs- und Inflationsziele.
Trotz eines starken Anstiegs der Anleiherenditen in diesem Jahr, der mit erhöhten Inflationssorgen einherging, sagte Powell, dass der Preisdruck größtenteils gedämpft bleibt und die wirtschaftlichen Aussichten immer noch "sehr unsicher" sind.
Auf die Turbulenzen am Anleihemarkt ging der Notenbankchef nicht ein.
"Nach einem starken Rebound der wirtschaftlichen Aktivität im letzten Sommer hat sich das Momentum deutlich verlangsamt. Dabei konzentrierte sich die Schwäche auf die Sektoren, die am stärksten vom Wiederaufflammen des Virus betroffen waren", so Powell in seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Kongress.
Powell machte in seinem vorab veröffentlichten Redetext deutlich, dass die Fed "weiterhin entschlossen ist, alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen, um die Wirtschaft zu unterstützen und eine möglichst robuste Erholung nach dieser schwierigen Phase zu gewährleisten."
Seine Einschätzung, dass "die Wirtschaft noch weit von unseren Beschäftigungs- und Inflationszielen entfernt ist und es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern wird, bis substanzielle weitere Fortschritte erzielt werden", sei ein klarer Hinweis darauf, dass die US-Notenbank selbst bei massiven fiskalischen Impulsen in diesem Jahr das Tempo ihrer Wertpapierkäufe erst im nächsten Jahr zurückfahren wird und Zinserhöhungen noch etliche Jahre entfernt sind, sagte Paul Ashworth, US-Chefökonom bei Capital Economics in einer Notiz.
Mit den Worten von Jerome Powell erholte sich der Aktienmarkt wieder geringfügig: der Dow Jones stand gegen 16.38 Uhr 0,48 Prozent tiefer bei 31.371,75 und der S&P 500 verlor 0,72 Prozent auf 3.848,71. Für den NASDAQ Composite ging es um 1,75 Prozent nach unten.
Der Dollar-Index gab den Großteil seiner anfänglichen Gewinne wieder ab und notierte zuletzt nahezu unverändert bei 90,35.
Für die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen ging es um 1 Basispunkte abwärts auf 1,359 Prozent.