Investing.com - Der Präsident des Fed-Ablegers in St. Louis, James Bullard, bekräftigte am Montag abermals seine Forderung nach einer kumulativen Zinserhöhung um 100 Basispunkte bis zum 1. Juli. Die Entscheidung über den genauen Zeitpunkt der jeweiligen Zinsschritte vor Juli obliege dem Fed-Chef Jerome Powell, so Bullard.
In einem CNBC-Interview betonte Bullard, dass der Inflationsbericht letzte Woche und die drei vorangegangenen Berichte seine Entscheidung beeinflusst haben und er der Ansicht ist, dass sich die Inflation "beschleunigt". Wie Bullard, der stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) ist, erklärte, wolle er seine Kollegen davon "überzeugen", seine Position zu unterstützen.
Der Zinserhöhungsprozess könne auf "kontrollierte" Weise und ohne Störungen der Märkte durchgeführt werden, betonte er und fügte hinzu, dass die Geldpolitik in den USA nicht annähernd restriktiv sei.
Bereits letzte Woche forderte Bullard eine Leitzinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt bis Juli.
Bis zum 1. Juli kommt das FOMC noch drei Mal zusammen, einschließlich der Sitzung Ende Juni. Demnach müsste die Zentralbank die Zinsen auf einer der verbleibenden drei Treffen um einen halben Prozentpunkt anheben. Zurzeit liegt die Fed Funds in einer Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent.
Eine Zinserhöhung im März gilt am Markt als ausgemachte Sache. Uneinigkeit herrscht jedoch noch über die Höhe. Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Verbraucherpreise in den USA stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte auf der März-Sitzung kurzzeitig auf über 90 Prozent, bevor sie sich bei etwa 60 Prozent einpendelte. Eine Anhebung um 25 Basispunkte gilt als gesetzt.
Fed-Chef Jerome Powell machte Ende Januar auf seiner Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitische Entscheidung klar, dass die US-Notenbank auf jeder der kommenden Sitzungen handeln könnte.
Die nächste Entscheidung der Federal Reserve steht in etwas mehr als vier Wochen am 16. März 2022 an. Zuletzt gab es auch Spekulationen um eine außerplanmäßige Zinserhöhung.