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Fehler der Fed sind beunruhigend – Ergebnisse des Banken-Stresstests unbrauchbar

Veröffentlicht am 04.04.2023, 16:22
Aktualisiert 04.04.2023, 16:30
© Reuters.

Investing.com – Nachdem die Fed ihre Zinsen im vergangenen Jahr mit einem Rekordtempo angehoben hatte, mussten Anfang März 2023 drei US-Banken unter dem hohen Zinsdruck ihre Pforten schließen.

Mit der darauffolgenden FOMC-Sitzung entschied die Zentralbank erneut, die Zinsen zu erhöhen. Der Fed-Vorsitzende Jeremy Powell stellte sogar in Aussicht, dass die Wirtschaft eine Zeit der Schmerzen erwartet und im Bedarfsfall noch höhere Zinssätze möglich sind.

All das ist das Ergebnis einer fatalen Fehleinschätzung der Notenbanker, die Anfang 2021 noch davon überzeugt waren, dass der Anstieg der Inflation ein kurzfristig vorübergehendes Phänomen ist. Dieser Trugschluss führt zu den aktuellen Verwerfungen am Markt und der Ökonom Mohammed El-Erian ist sich sicher, dass die Fed damit ihren größten Fehler der vergangenen Jahrzehnte begangen hat.

Die US-Regierung konnte die Lage des Bankensektors zwar beruhigen, indem sie den Kunden der drei gestrauchelten Banken eine Einlagensicherung zusagte, aber das dürfte auf dem langen Weg der Genesung kein langanhaltendes Wundermittel gewesen sein.

Die Probleme des Bankensektors drohen einen Ansteckungseffekt auf die gesamte Wirtschaft zu haben, wenn die Kreditlinien schrumpfen, wie El-Erian erklärte:

"Ich mache mir noch viel mehr Sorgen um die Kreditprobleme – denn das wird darüber entscheiden, wie sehr die Wirtschaft von dem fehlgeleiteten Zinszyklus beeinträchtigt wird".

Powell erklärte zwar auf einer Pressekonferenz, dass "das Bankensystem sicher ist", aber worauf beruht diese Aussage eigentlich?

Zur Klärung dieser Frage verwies El-Erian auf einen Bericht des Peterson Institute for International Economics (PIIE), der sich mit den Szenarien befasste, welche für den Stresstest der US-Großbanken herangezogen wird. Die PIIE kommt zu dem erschütternden Ergebnis, dass die möglichen Auswirkungen höherer Zinssätze überhaupt keine Rolle spielen. Somit sind die Ergebnisse des Stresstests für 2023 in der aktuellen Situation nicht aussagekräftig.

Die untergegangene Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) galt allgemein als gut kapitalisiert und hätte laut Branchenexperten den Stresstest bestanden. Der Realitätscheck zeigt jedoch, dass solch ein Gütesiegel in der jetzigen Zeit keine Bedeutung hat.

El-Erian kommt zu dem Schluss, dass die Fed bei ihren Analysen, ihrer Geldpolitik und der Kommunikation nachgelassen hat und "einen Fehler nach dem anderen macht".

Eine Entwicklung, die jeden beunruhigen sollte. Denn wenn die Zentralbank ihre Glaubwürdigkeit leichtsinnig verspielt, dann wird es für sie noch schwerer, mit ihren Maßnahmen für Finanzstabilität zu sorgen.

"Ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, dass sich jemals so viele ehemalige Fed-Beamte so kritisch über die Wirtschaftsprognosen der Institution geäußert haben, die wiederum die Grundlage für die Gestaltung und Umsetzung ihrer Geldpolitik bilden", sagt El-Erian.

Das ganze Dilemma zeigt sich auch in einem aktuellen Arbeitstitel der Fed von Kansas City: "Warum hat die geldpolitische Straffung den Arbeitsmarkt nicht genügend abgekühlt, um die Inflation zu stoppen?"

Von Marco Oehrl

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