HELSINKI (dpa-AFX) - Das neue Nato-Mitglied Finnland reagiert auf die Schließung seiner diplomatischen Vertretung in St. Petersburg mit der Schließung des russischen Generalkonsulats in Turku. Dem Konsulat in der südfinnischen Stadt wird zum 1. Oktober die Betriebserlaubnis entzogen, wie der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Regierung von Ministerpräsident Petteri Orpo am Mittwoch in Helsinki mitteilten. Der russische Botschafter im Land sei darüber bereits informiert worden.
Finnland hatte im Juni neun Mitarbeiter der russischen Botschaft in Helsinki unter dem Vorwurf ausgewiesen, geheimdienstlich tätig gewesen zu sein. Russland hatte daraufhin am 6. Juli bekannt gegeben, seinerseits neun finnische Diplomaten des Landes zu verweisen und außerdem das finnische Generalkonsulat in St. Petersburg ab dem 1. Oktober zu schließen. Niinistö hatte kurz darauf bereits angedeutet, dass Finnland im Gegenzug das russische Generalkonsulat in Turku schließen könnte.
Finnland grenzt auf einer Länge von rund 1340 Kilometern an Russland. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte sich das nördlichste Land der EU entschlossen, Mitglied in der Nato zu werden. Anfang April wurde es in die Verteidigungsallianz aufgenommen.