GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat Ägypten zur Öffnung des Grenzübergangs Rafah für Verletzte aufgefordert. "Wir appellieren an die Arabische Republik Ägypten, den Rafah-Grenzübergang zu öffnen und die Einfuhr von medizinischer Hilfe und Treibstoff zu sichern sowie die Ausreise der Verletzten und Patienten", hieß es am Montag in einer Mitteilung des Ministeriums.
Außerdem solle das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aus Nachbarländern umgehend Blutspenden bringen. Die Vereinten Nationen wiederum sollten sich für die Lieferung von Treibstoff für die Krankenhäuser in dem Küstengebiet einsetzen. Andere Länder sollten zudem spezialisierte Ärztedelegationen schicken. Die Ärzte im Gazastreifen müssten derzeit unter anderem schwere Verbrennungen behandeln.
Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der islamistischen Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Nach Medienberichten überquerten rund 2500 Palästinenser aus dem Gazastreifen die Grenze. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen in Israel kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 200 Menschen in das Gebiet am Mittelmeer. Die Hamas wird unter anderem von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Seither greift Israels Militär Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an. Dabei wurden laut Gesundheitsministerium bislang 5087 Palästinenser getötet. Demnach wurden zudem 15 273 Menschen verletzt. Die Zahlen des Hamas-kontrollierten Ministeriums lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.