von Robert Zach
Investing.com - Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist im Hinblick auf die Weltwirtschaft weniger zuversichtlich und warnt davor, dass die Konjunkturaussichten nach wie vor verhalten sind und es keine klaren Anzeichen für eine Trendwende gibt.
Die Währungsfonds prognostizierte im Oktober ein globales Bruttoinlandsprodukt von 3% für 2019 und von 3,4% für 2020. Der IWF hat diese Prognosen nun auf 2,9% bzw. 3,3% nach unten korrigiert. Die Abwärtsrevision ist vor allem auf das geringere Wachstum in Indien zurückzuführen. Für 2021 sagt die in Washington ansässige Institution einen Wachstumsclip von 3,4% voraus.
"Die erwartete Erholung der Weltwirtschaft bleibt ungewiss. Sie stützt sich weiterhin auf die Erholung in den angeschlagenen und unterdurchschnittlich wachsenden Schwellenländern, da sich das Wachstum in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf nahezu dem aktuellen Niveau stabilisiert", sagte Gita Gopinath, Chefökonomin des Internationale Währungsfonds.
Gleichwohl stellte die Institution fest, dass einige der größten wirtschaftlichen Unsicherheiten, die im Oktober-Bericht angeführt wurden, sich teilweise aufgelöst haben. "Einige Risiken haben sich mit der Ankündigung der Phase-Eins-Handelsvereinbarung zwischen den USA und China und der geringeren Wahrscheinlichkeit eines No-Deal-Brexit teilweise entschärft", sagte Gopinath.
Darüber hinaus hat der IWF erklärt, dass die Zentralbanken ihre jeweiligen Volkswirtschaften weiterhin unterstützen sollen. "Die Geldpolitik hat das Wachstum und die günstigen finanziellen Bedingungen weiterhin unterstützt. Mit diesen Entwicklungen gibt es nun zaghafte Anzeichen dafür, dass sich das globale Wachstum stabilisieren könnte, wenn auch auf einem niedrigen Niveau", so Gopinath.
Allerdings ist der IWF hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft, insbesondere bezüglich weiterer Handelsspannungen, vorsichtig. "Neue Handelsspannungen könnten zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union entstehen, und die Handelsspannungen zwischen den USA und China könnten zurückkehren", sagte Gopinath.
"Es gibt zwar Anzeichen für eine Stabilisierung, aber die Perspektiven für die Weltwirtschaft bleiben weiterhin verhalten und es gibt keine klaren Hinweise für einen Wendepunkt. Es gibt einfach keinen Grund zur Bequemlichkeit, und die Welt braucht eine stärkere multilaterale Zusammenarbeit und eine auf nationaler Ebene operierende Politik, um einen nachhaltigen Aufschwung zu unterstützen, der allen zugute kommt", sagte sie abschließend.
Die Reaktion der Märkte
Der Dax weist weiterhin ein Plus von 13 Punkten aus und notiert auf 13.538 Zähler. Der US-Markt bleibt zwar angesichts eines Feiertages geschlossen, aber die Futures werden gehandelt. Der S&P 500-Future sinkt 0,09 Prozent, der Dow-Future verliert 6,5 Punkte und der Nasdaq 100-Future fällt 7 Punkte.
Der Goldpreis weist mit 1.559,95 US-Dollar ein Minus von 45 US-Cents aus. Die Zehnjahresrendite aus Deutschland gewinnt 0,70 Prozent auf -0,212 Prozent.
Der EUR/USD liegt 0,05 Prozent im Minus auf 1,1082 Dollar.
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