Düsseldorf, 21. Jun (Reuters) - Neben zahlreichen Warenhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof werden der Gewerkschaft Verdi zufolge auch bis zu 20 Filialen der Tochter Karstadt Sports geschlossen. Betroffen von den Plänen seien bis zu zwei Drittel der rund 1200 Beschäftigten, teilte Verdi am Sonntag mit. Die Gewerkschaft wolle für den Erhalt der Standorte kämpfen. Auch Galeria-Besitzer Rene Benko stehe in der Verantwortung für die Schicksale der Mitarbeiter. Jetzt müsse es darum gehen, alle Möglichkeiten, Chancen und Wege auszuschöpfen, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte bereits am Freitag das Aus für zunächst 62 der insgesamt 172 Filialen angekündigt, rund 6000 Beschäftigte verlieren Verdi zufolge ihre Arbeit. Der Konzern kämpft in der Corona-Krise ums Überleben, die Umsätze brechen weg. Zudem leidet das Unternehmen seit Jahren unter der erbitterten Konkurrenz von Online-Händlern von Amazon (NASDAQ:AMZN) bis Zalando (DE:ZALG).
Der fusionierte Warenhaus-Riese hatte Anfang April ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Dieses gilt als Vorstufe der Insolvenz, folgt den gleichen Regeln und mündet oft in ein reguläres Insolvenzverfahren. Der Konzern gehört ebenso wie zahlreiche seiner Warenhaus-Immobilien der Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Benko.