KASSEL (dpa-AFX) - Dank weiter hoher Düngerpreise hält K+S (ETR:SDFGn) trotz drohender millionenschwerer Belastungen durch die Gaskrise am Gewinnziel für das laufende Jahr fest. "Wir bestätigen unsere bisherige Ebitda-Prognose für das Geschäftsjahr 2022, selbst wenn es wie in unserem Szenario unterstellt zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Erdgas und einer Gasumlage im vierten Quartal kommen sollte", sagte Konzernchef Burkhard Lohr laut Mitteilung vom Donnerstag. Dabei geht Lohr - anders als bisher - von einer Belastung im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus.
Dennoch sollen bis Ende des Jahres weiterhin 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro operatives Ergebnis (Ebitda) erzielt werden. Die durchschnittliche Analystenschätzung liegt laut vom Unternehmen zur Verfügung gestellter Daten zwar am oberen Ende der Spanne, inwieweit die Experten dabei aber bereits Gas-Belastungen berücksichtigen, ist unklar.
Der bereinigte freie Mittelzufluss soll im laufenden Jahr bei 1 bis 1,2 Milliarden Euro liegen, wobei weiter 230 Millionen Euro für den Kauf von CO2-Zertifikaten sowie eine Rückführung des Factoring, also des Verkaufs von Forderungen gegenüber Kunden, ausgeklammert sind.
Konkret unterstellt der im Index der mittelgroßen Werte MDax gelistete Konzern, im Schlussquartal nur noch drei Viertel des Gasbedarfes zu erhalten, was zumindest teilweise durch Strom und Öl kompensiert werden könnte. Mit Blick auf die Gasumlage kalkuliert Lohr mit 5 Cent je Kilowattstunde. Das wäre das obere Ende der Spanne, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) genannt hat.