Libanons Ex-Außenminister: Eintritt in Krieg erst bei Angriff Israels

Veröffentlicht am 24.10.2023, 20:32

BEIRUT (dpa-AFX) - Der Ex-Außenminister des Libanons, Dschibran Bassil, geht davon aus, dass sein Land erst im Fall einer Attacke Israels in den laufenden Gaza-Krieg eintreten würde. "Niemand kann uns in den Krieg ziehen, es sei denn, der israelische Feind greift uns an, und dann werden wir gezwungen sein, uns zu verteidigen", sagte Bassil nach einem Treffen mit Parlamentspräsident Nabih Berri am Dienstag. "Alle Libanesen sind sich einig, dass sie keinen Krieg wollen", sagte Bassil. "Das bedeutet aber nicht, dass wir Israel erlauben werden, uns anzugreifen."

Bassil ist Chef der libanesischen Partei Freie Patriotische Bewegung und eng mit der Hisbollah verbündet. Er ist auch Schwiegersohn des früheren Präsidenten Michel Aoun. Bassil hat sich in vergangenen Tagen unter anderem mit dem geschäftsführenden Premierminister Nadschib Mikati getroffen und mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah telefoniert. Ziel seiner Gespräche sei, den "Libanon zu schützen" und die "nationale Einheit zu stärken".

Der libanesische Drusenführer Walid Dschumblat bezeichnete die Gespräche als "wichtig für das Land". Auch er habe mit der Hisbollah kommuniziert, "damit wir nicht in den Krieg gezogen werden, der im Süden läuft", sagte Dschumblat Berichten zufolge. Anführer der Opposition - entschiedene Hisbollah-Kritiker - wollten am Dienstag ihrerseits über Bassils Gespräche beraten.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut zwei Wochen besteht die Sorge, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah ebenfalls tiefer in den Krieg einsteigen könnte. Die gewaltsamen Konfrontationen der Hisbollah mit Israels Armee an der Grenze nahmen in den vergangenen Tagen bereits zu. Die Befürchtung ist, dass die Hisbollah das Land in einen Krieg mit Israel hineinziehen könnte - ähnlich dem Krieg von 2006. Der kleine Staat steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner modernen Geschichte.

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