NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben nach anfänglicher Stabilisierung am Mittwochmittag nachgegeben. Sie schlossen damit an die Verluste vom Vortag an. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,00 US-Dollar und damit 55 Cents weniger. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 58 Cents auf 58,76 Dollar.
Am Dienstag waren die Preise um rund vier Dollar gefallen, da sich eine rasche Wiederherstellung der Produktionskapazitäten Saudi-Arabiens abzeichnete. Nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco ist ein Teil der durch den Drohnenangriff vom Wochenende getroffenen Ölanlage in Abkaik bereits wieder hergestellt. Die Kapazität vor den Angriffen von 4,9 Millionen Barrel je Tag werde voraussichtlich Ende September erreicht. Der Angriff auf die größte Ölanlage Saudi-Arabiens hatte zu Wochenbeginn zu starken Preisanstiegen am globalen Rohölmarkt geführt. Das Königreich ist der größte Erdölexporteur der Welt. Die Erleichterung darüber, dass die Lage offenbar zügig in den Griff zu bekommen ist, hat die Preise wieder fallen lassen. Sie liegen aber immer noch höher, als vor dem Angriff. Daran dürfte sich nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der Commerzbank (DE:CBKG) so schnell auch nichts ändern. "Die Frage der Urheberschaft der Angriffe steht weiter im Raum", heißt es in einem Kommentar. Sollten sich die Vorwürfe einer iranischen Beteiligung als stichhaltig erweisen, würden Vergeltungsmaßnahmen der USA und Saudi-Arabien wahrscheinlicher. Dies spreche für eine höhere Risikoprämie auf den Ölpreis.