Amsterdam, 09. Jun (Reuters) - Irland und Spanien sind mit großangelegten Anleihe-Programmen auf breites Interesse bei Anlegern gestoßen. Irland habe Rekordaufträge von 69 Milliarden Euro eingeheimst und Spanien Order von bislang 78 Milliarden Euro erhalten, sagten führende Manager der beteiligten Banken. Irland legte 10-jährige Papiere auf, Spanien eine Anleihe mit 20-jähriger Laufzeit. Auch Griechenland gab Bonds mit einer Laufzeit von zehn Jahren aus. Dabei heuerten die Länder jeweils eine Gruppe von Banken an, um die Anleihen direkt an Investoren zu verkaufen und damit für eine breite Nachfrage zu sorgen.
Angesichts des vergangene Woche überraschend stark aufgestockten Notfallprogramms der EZB gegen die Pandemie-Folgen sei das Timing gut gewählt, sagte Richard McGuire, Leiter der Zinsstrategie bei der Rabobank. "Rekord-Auftragsbücher sind mittlerweile ein vertrautes Merkmal von Konsortialangeboten und spiegeln die Tatsache wider, dass die weltweite Zentralbank-Freigiebigkeit spürbar die Liquidität für Investitionen erhöht."
Die EZB hatte in der vergangenen Woche ihr Programm für Notfallanleihekäufe um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro nach oben geschraubt. Mit den Käufen wollen die Währungshüter unter anderem dafür sorgen, dass die Anleiherenditen von Euro-Ländern mit vergleichweise großen Pandemie-Auswirkungen nicht aus dem Ruder laufen. Denn mit steigenden Renditen erhöhen sich die Finanzierungskosten für die Länder. Für Unterstützung sorgte auch die Aussicht auf EU-Konjunkturhilfen im Kampf gegen die Corona-Krise.