Investing.com - Morgan Stanley (NYSE:MS) rechnet nicht damit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen vor September senken wird, wie die US-Bank am Mittwoch in einer Kundenmitteilung schrieb.
Zwar bleibt die Investmentbank insgesamt optimistisch, dass es in diesem Jahr zu drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte kommen wird, doch verschiebt sie den Beginn der Zinswende von bisher Juni auf September.
"Eine Umkehr bei den wichtigsten Inflationskomponenten deutet auf eine bevorstehende Disinflation hin, aber angesichts des mangelnden Fortschritts in den letzten Monaten wird es etwas länger dauern, bis der Offenmarktausschuss das Vertrauen gewinnt, den ersten Schritt zu tun", erklärten die Ökonomen der Bank.
Die US-Inflation stieg im März auf 3,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Volkswirte hatten im Schnitt mit 3,4 % gerechnet. Auch die Kerninflation lag mit 3,8 % leicht über den Erwartungen. Die Kernrate wird von der US-Notenbank besonders genau beobachtet. Sie spiegelt nach Ansicht von Experten die allgemeine Preisentwicklung besser wider als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden.
Laut Morgan Stanley ist es noch zu früh, um vor einer erneuten Beschleunigung der Inflation im ersten Quartal zu warnen, aber die Daten waren heißer als selbst sie erwartet hatten.
Trotz der jüngsten Datenüberraschungen würden die kürzlich aktualisierten Prognosen der Bank die Meinung stützen, dass die erneute Beschleunigung der Inflation im ersten Quartal vorübergehend gewesen sei und eine Disinflation bevorstehe.
"Wir gehen davon aus, dass die sequenziellen Raten bis Ende des Jahres weitgehend mit dem Inflationsziel der Fed von 2 % übereinstimmen werden und dass die PCE-Kerninflation im vierten Quartal 2024 bei 2,7 % liegen wird", so Morgan Stanley weiter.
Der mangelnde Fortschritt an der Inflationsfront seit Jahresbeginn deutet darauf hin, dass es länger dauern wird, bis der Offenmarktausschuss das Vertrauen gewinnt, dass sich die Inflation auf einem nachhaltigen Pfad in Richtung 2 % befindet. Hatten die Märkte zu Beginn des Jahres noch mit einem Beginn der Zinssenkungen im Mai gerechnet, so deuten die Wahrscheinlichkeiten laut CME FedWatch Tool nun auf den September als möglichen Beginn der Zinssenkungen hin.
Zusätzlich zu den drei Zinssenkungen in diesem Jahr erwartet die US-Bank vier weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis Mitte 2025.