OSLO (dpa-AFX) - Die Notenbank von Norwegen hat ihre Zinspause beendet und den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation wieder angehoben. Der Leitzins steige um 0,25 Prozentpunkte auf 3,00 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet, nachdem die Notenbank zuvor eine Zinserhöhung signalisiert hatte. In der Stellungnahme zur Zinsentscheidung machte die Notenbank deutlich, dass der Leitzins im Mai erneut angehoben werden könnte.
Mit der aktuellen Zinserhöhung erreicht der Leitzins in Norwegen den höchsten Stand seit 2009. In der Stellungnahme hieß es weiter, dass der Leitzins im Sommer bis auf etwa 3,5 Prozent steigen dürfte.
Norwegens Notenbank hatte sich 2021 als eine der ersten Zentralbanken von der Nullzinspolitik verabschiedet und begonnen, die Leitzinsen anzuheben. Ab dem Mai 2022 wurde das Tempo der Zinserhöhungen deutlich erhöht. Seit vergangenen Dezember hatte die Notenbank aber vorübergehend eine Zinspause eingelegt.
Laut jüngsten Daten hat sich die Inflation in Norwegen zwar abgeschwächt. Im Februar sank die Inflationsrate auf 6,3 Prozent, nachdem sie zu Beginn des Jahres bei 7,0 Prozent gelegen hatte. Die Teuerung ist aber stärker als Ende des vergangenen Jahres, als die Jahresrate noch zeitweise unter 6,0 Prozent gefallen war. Generell liegt Teuerung weiter über dem von der Notenbank anvisierten Ziel von zwei Prozent.
Die norwegische Krone reagierte mit Kursgewinnen auf die Zinsentscheidung. Im Handel mit dem US-Dollar lag der Kurs zuletzt bei 10,35 Kronen für einen Dollar.