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Veröffentlicht am 09.01.2013, 20:51
Aktualisiert 09.01.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Ein langfristiges Projekt, Kommentar zu

Deutschland-Bonds von Kai Johannsen

Frankfurt (ots) - Gemeinsame Anleihen von Bund und Ländern

(Deutschland-Bonds) stehen kurz vor dem Aus, weil immer mehr Länder,

und zwar nicht nur die starken, bekunden, dass sie daran kein

Interesse haben. Es wird immer stärker bezweifelt, dass sich über

dieses Produkt bzw. die Art der Emission überhaupt noch

Zinsersparnisse für die Länder realisieren lassen. Denn der Bund will

nicht als alleiniger Schuldner der neuen Anleihe am Markt auftreten,

sondern er will nur für seinen Anteil haften. Von einer Gesamthaftung

rückt er ab, da sie im Finanzministerium für verfassungswidrig

gehalten wird.

Einige kleinere Länder setzen aber nach wie vor auf diese Bonds,

da sie sich davon eine günstigere Refinanzierung versprechen. Mit dem

starken Bund im Rücken würde es gerade für die schwächeren Länder

günstiger werden. Dabei wäre es letzten Endes auch vollkommen egal,

dass der Bund nur für seinen Anteil bei diesen Anleihen haften würde.

Aus Sicht des Investors bliebe es wie folgt: Der Bund wird de facto

haften und damit (zurück)zahlen, falls ein am Bond beteiligtes Land

nicht zahlen kann. Denn der Bund wird wohl kaum ein Land in den

Default gehen lassen (können).

Wie kann aus dem Deutschland-Bond mit verfassungskonformer

Bund-Gesamthaftung langfristig (doch noch) etwas werden? Dafür

müssten sich die Länder mit dem Bund zusammenraufen und einen

gemeinsamen Weg beschreiten. Aufgreifen könnten sie die auf der

Arbeitsebene im Stabilitätsrat geführten Diskussionen. Dabei

übertragen die Länder ihr bislang in Eigenregie geführtes

Schuldenmanagement auf die Deutsche Finanzagentur. Die steuert

zentral die Segmente der Länderanleihen, entscheidet (mit) über

Emissionszeitpunkte und betreibt eine ganzheitliche

Sekundärmarktpflege für die Länderbonds. Das wird auf lange Sicht für

eine Verringerung der Liquiditätsprämie dieser Anleihen sorgen, was

schon mal eine enorme Ersparnis für die Länder ist. Oben drauf kommen

die auslagerungsbedingt geringeren Verwaltungs-/Personalkosten.

Allerdings geben die Länder dann auch ein wenig Autonomie ab. Ob das

wiederum allen schmeckt?

Somit bleibt auch genügend Zeit für die Verfassungsänderung

hinsichtlich der Bund-Gesamthaftung. Und am Ende dieses Prozesses,

d.h., wenn sich die (Liquiditäts-)Spreads angeglichen haben, könnten

gemeinsame Bund-Länder-Anleihen stehen. Erinnert irgendwie an die

Euroland-Bond-Debatte, bei der viele sehr egoistisch und kurzfristig

denkend auf die günstige Refinanzierungssituation des Bundes

schielen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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