STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zum Beben an den Banken:
"Könnten bald weitere Dominosteine fallen? Wenn Regierungen und Zentralbanken als Feuerwehr zu Hilfe eilen müssen, um Managerfehlleistungen zu korrigieren, so zeigt dies vor allem, auf welch brüchigem Fundament der Bankensektor 15 Jahre nach dem weltweiten GAU noch immer steht. Das europäische Kreditwesen ist noch nicht so reguliert, dass Einzelfälle keine Beben mehr auslösen. Wirksamere Kontrollmechanismen, die bisher auch von der Finanzlobby verhindert wurden, sind nötig. Die gute Nachricht ist, dass die jüngsten Einschläge die deutschen Banken allem Anschein nach nicht ernsthaft berühren. Sie haben genügend Eigenkapital aufgebaut, um ungünstige Zinsgeschäfte abzusichern. Anders als nach dem Lehman-Crash lauern auch nicht gigantische Bonitätsrisiken in den Büchern. Es ist reichlich Liquidität vorhanden, und ein massiver Geldabfluss wie bei Credit Suisse (SIX:CSGN) oder Silicon Valley Bank ist nicht erkennbar. Folglich müssen sich die Anleger um ihre Einlagen hierzulande keine Sorgen machen.