Investing.com – In einer Zeit, in der politisches Kalkül die wirtschaftliche Realität zu verdrängen scheint, befinden sich die USA am Rande einer schweren wirtschaftlichen Krise, und die Debatte tobt: Ist die derzeitige Politik der Schlüssel zur Rettung oder der Sargnagel für die amerikanische Wirtschaft?
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Überhitzte Wirtschaft durch Regierungsverantwortung
Der Ökonom Daniel Lacalle beschreibt die derzeitige wirtschaftliche Lage als Ergebnis einer bewusst herbeigeführten überhitzten Wirtschaft, angetrieben durch massive staatliche Ausgaben. Diese Praxis, die auf neokeynesianischen Grundsätzen basiert, priorisiert das Wachstum der Regierungsausgaben, völlig unabhängig davon, ob sich das Land in einer Rezession befindet oder nicht.
Im Prinzip wächst die Rolle des Staates in der Wirtschaft immer weiter, während man den Anschein von Wachstum und Wohlstand nur durch schuldenfinanzierte Ausgaben aufrechterhält. Dies führt letztlich zu einem unvermeidlichen Boom-Bust-Zyklus, so Lacalle.
Der Biden-Harris Ansatz: Ein Rezept für Inflation?
Lacalle kritisiert die Biden-Harris-Administration dafür, die Wirtschaftspolitiken nachzuahmen, die zuvor in Griechenland, Spanien und Frankreich zu Krisen geführt haben. Durch exzessive Ausgaben haben sie das Bruttoinlandsprodukt künstlich aufgebläht und eine unkontrollierbare Defizitspitze verursacht. Die Regierung verschleiere damit die wahre Arbeitslosenquote durch die Schaffung von öffentlichen Stellen und erhöhe gleichzeitig die Staatsschulden. Die dadurch ausgelöste Geldschöpfung hat die höchste Inflationsrate seit Jahrzehnten zum Ergebnis.
Die Regierung weist jedoch jede Schuld von sich und macht für die Inflation Supermärkte und Unternehmen verantwortlich. Doch der wahre Grund ist die ungebremste Gelddruckpolitik. Zusätzlich ist es politisch gewollt, die Explosion der Schuldenblase der nachfolgenden Administration anzulasten.
Mitte-Rechts-Politiken und der unwillentliche Sozialismus
Ein weiterer Kritikpunkt Lacalles liegt in der mangelnden Entschlossenheit der Mitte-Rechts-Regierungen, tatsächlich Ausgaben zu kürzen und die Steuerlast zu senken. Sie tendieren dazu, weiterhin hohe öffentliche Ausgaben beizubehalten und die Rechnung einfach auf künftige Generationen zu verlagern.
Dieser Ansatz führt häufig dazu, dass selbst konservative Regierungen ihre wirtschaftlichen Prinzipien aufgeben und eher sozialdemokratische Methoden übernehmen. Das Beispiel Großbritannien zeigt eindrucksvoll, wie sich einst konservative Parteien sozialdemokratische Maßnahmen zu eigen machen.
Der Weg zur nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung
Lacalle argumentiert, dass die USA zur Vermeidung eines finanziellen Desasters einen radikalen Kurswechsel vollziehen müssen. Vorrang müsse das Wachstum des privaten Sektors haben, mit einer Fokusverlagerung auf angebotsseitige Wirtschaftsstrategien.
Die letzten Jahrzehnte wurden dominiert von nachfrageseitigen politischen Maßnahmen, die lediglich zu höheren Schuldenständen führten. Es sei an der Zeit, dass die US-Regierung mit realwirtschaftlichen Wachstumsinitiativen entgegenwirkt.
Trump: Ein potenzieller Retter oder ein weiteres Opfer des Systems?
Sowohl Lacalle als auch viele Wirtschaftsanalytiker sind überzeugt, dass Präsident Trump bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus entschlossene Maßnahmen ergreifen sollte. Um den Kollaps zu verhindern, müsste er drastisch die Regierungsausgaben senken und stattdessen steuerliche Anreize für private Investitionen schaffen. Eine Stärkung des US-Dollars durch verantwortungsvolle Fiskal- und Geldpolitik sei ebenfalls unumgänglich, um die wirtschaftliche Basis der USA zu festigen.
Es sei erforderlich, die Defizite zu verringern und gleichzeitig Schulden durch Wachstumsinitiativen zu reduzieren. Eine gängige Falle bestünde darin, durch Steuererhöhungen die Schulden zu bekämpfen, aber wie Lacalle richtigerweise bemerkt, ist es unmöglich, das aktuelle Defizit von 2 Billionen Dollar mit der Erhöhung von Steuern in den Griff zu bekommen. Daher führt kein Weg an der Kürzung der Staatsausgaben und Bürokratie vorbei – das ist die einzige nachhaltige Lösung.
Entscheidungen für die Zukunft
Die USA stehen an einem Scheideweg, und die kommenden Jahre werden über den wirtschaftlichen Wohlstand oder das Scheitern der Nation entscheiden. Die Vision, die wirtschaftliche Gesundheit durch eine Reduzierung staatlicher Eingriffe zu gewährleisten und gleichzeitig dem privaten Sektor eine Plattform für Wachstum zu bieten, zeugt von einer Rückkehr zu grundlegenden wirtschaftlichen Prinzipien, die seit Jahren vernachlässigt wurden. Es bleibt abzuwarten, ob eine solche disruptive, aber vielleicht notwendige Strategie die gewünschten Früchte tragen wird.
Fragen zum Nachdenken
Was wird Präsident Trump tatsächlich tun, um dieses wirtschaftliche Dilemma zu lösen? Und werden die Maßnahmen ausreichend radikal sein, um eine nachhaltige Erholung zu garantieren? Egal, was passieren wird, an den Finanzmärkten ist mit massiven Turbulenzen zu rechnen. Anleger sind gut beraten, auf erfolgreiche Finanzwerkzeuge wie InvestingPro zurückzugreifen, um auch künftig die Märkte zu schlagen.
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