PARIS/BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Argentinien hat sich mit den Gläubigerstaaten des Pariser Clubs auf die Rückzahlung fälliger Schulden geeinigt. Insgesamt gehe es um rund 7,2 Milliarden Euro, teilte der Pariser Club am Donnerstag in der französischen Hauptstadt mit. In dem Verband agieren 16 offizielle Gläubiger Argentiniens, unter ihnen Deutschland, Frankreich, die USA, Großbritannien und Spanien.
Das südamerikanische Land soll über ein flexibles System die fälligen Schulden innerhalb von fünf Jahren begleichen. Bis Mai 2015 sind mindestens 845 Millionen Euro fällig, die nächste Rate muss im selben Monat des Folgejahrs bezahlt werden.
Der Pariser Club sprach von einem "notwendigen und wichtigen Schritt für die Normalisierung der Finanzbeziehungen zwischen den Gläubigern des Pariser Clubs und Argentinien". Der argentinische Wirtschaftsminister Axel Kicillof erklärte am Donnerstag dem Sender Radio Continental, das Abkommen sei eine gute Nachricht, die dem Land Zugang zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten ermögliche.
Argentinien hatte 2005 und 2010 einen großen Teil seiner privaten Auslandsschuld mit einem Abschlag von rund 65 Prozent umgeschuldet. Die restlichen Bondinhaber, zumeist Hedgefonds, strebten in New York einen Prozess gegen den argentinischen Staat an, um den vollen Wert der Schuld zu kassieren. Das gegen Argentinien gefällte Urteil befindet sich noch in einem Revisionsverfahren.
Der Hedgefonds Elliott Associates hat der argentinischen Regierung am Mittwoch ein Kompromissangebot unterbreitet, um ausstehende Schulden in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar einzutreiben. "Wenn Argentinien uns sagen würde: Wir können einen Teil der Schulden in bar begleichen und einen Teil mit neuen Anleihen, dann wäre das ein guter Anfang", hatte Elliott-Manager Jay Newman "Spiegel-Online" gesagt. Er schlug vor, mit Argentinien und seinen privaten Gläubigern über die noch ausstehenden Schulden zu verhandeln, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.e