🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: BASF will weltweit 2600 Stellen streichen - Ergebnisrückgang erwartet

Veröffentlicht am 24.02.2023, 09:26
© Reuters
DE40
-
BASFN
-
NG
-

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF (ETR:BASFN) will weltweit 2600 Stellen streichen. Davon entfallen rund zwei Drittel auf Deutschland, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. BASF hatte im vergangenen Jahr wegen der explodierenden Energiekosten in Europa und der abflauenden Konjunktur ein Sparprogramm angekündigt. Damit will das Unternehmen ab 2024 jährlich 500 Millionen Euro außerhalb der Produktion einsparen, davon soll die Hälfte im Stammwerk Ludwigshafen realisiert werden. Schwerpunkte der Kosteneinsparungen sind Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale. Im Gegenzug fielen etwa 400 Millionen Euro an Kosten für das Sparprogramm an, hieß es. Derweil stellt sich BASF auf einen deutlichen Ergebnisrückgang im laufenden Jahr ein. Die Aktie verlor im frühen Handel deutlich um über 4 Prozent.

"Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung", sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller laut Mitteilung. Sie leide auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren. All dies habe bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. Zusätzlich belasteten jetzt die hohen Energiepreise die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa.

Im vergangenen Jahr hätte BASF 3,2 Milliarden Euro mehr für Energiekosten ausgegeben müssen als im Vorjahr, teilte das Unternehmen weiter mit. Alleine für Erdgas musste das Unternehmen 2,2 Milliarden Euro mehr zahlen. Von den Mehrkosten für Erdgas entfielen alleine 1,4 Milliarden Euro auf Ludwigshafen, trotz eines um 35 Prozent geringeren Gasverbrauchs.

Die Anpassung in Ludwigshafen würden ab Ende 2026 voraussichtlich zu jährlich über 200 Millionen Euro niedrigeren Fixkosten führen, teilte BASF weiter mit. Im Stammwerk beschäftigt der Konzern rund 39 000 seiner mehr als 111 000 Mitarbeiter weltweit. Neben dem Kosteneinsparprogramm ergreife BASF auch strukturelle Maßnahmen. Damit soll das Stammwerk Ludwigshafen langfristig besser für den immer schärfer werdenden Wettbewerb gerüstet werden. Unter anderem sollen dort eine der beiden Ammoniak-Anlagen und eine TDI-Anlage sowie Anlagen für bestimmte Vorprodukte geschlossen werden.

Im laufenden Jahr rechnet BASF mit einem deutlichen Rückgang beim operativen Ergebnis. Die hohen Unsicherheiten aus dem vergangenen Jahr infolge des Kriegs in der Ukraine, hoher Rohstoff- und Energiekosten in Europa, steigender Preise und Zinsen werden 2023 fortbestehen, teilte der Dax-Konzern weiter mit. All das werde die weltweite Nachfrage belasten. Das Unternehmen gehe daher für die Weltwirtschaft dieses Jahr nur von einem moderaten Wachstum aus.

Für das laufende Jahr peilt der Chemiekonzern Umsätze von 84 bis 87 Milliarden Euro an. Im Vorjahr hatte BASF gut 87 Milliarden Euro Erlös erzielt. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) rechnet BASF mit 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei erwartet BASF ein schwaches erstes Halbjahr. Die Ergebnissituation dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte mit Aufholeffekten gerade in China verbessern.

Derweil will BASF trotz eines Verlusts im vergangenen Jahr genauso viel Geld an die Aktionäre ausschütten wie für 2021. Der Vorstand plane eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie, hieß es.

Im vergangenen Jahr fiel wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf die Tochter Wintershall Dea ein Verlust von 627 Millionen Euro an. Das war deutlich weniger, als BASF im Januar angekündigt hatte. Da war das Unternehmen noch von einem Verlust von knapp 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. Grund dafür seien etwas geringere Abschreibungen auf Wintershall Dea, hieß es. Die BASF-Tochter beklagt eine faktische Enteignung ihrer Beteiligungen in Russland und plant einen vollständigen Rückzug aus dem Land. Ein Jahr zuvor hatte BASF noch rund 5,5 Milliarden Euro verdient.

Mit dem für 2023 angepeilten operativen Ergebnis (Ebit) auf bereinigter Basis liege der Chemiekonzern im Rahmen der Markterwartungen, was mit Erleichterung aufgenommen werden dürfte, schrieb Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM). Angesichts dessen und mit Blick auf die günstige Bewertung sowie die robuste Bilanz von BASF könnte allerdings die Beendigung des Aktienrückkaufprogramms wegen der trüberen Konjunktur etwas enttäuschen.

Das eigentlich bis Ende 2023 laufende Aktienrückkaufprogramm hat BASF vorzeitig gestoppt. Anstatt bis zu drei Milliarden Euro seien lediglich 1,4 Milliarden Euro ausgegeben worden, wie BASF ebenfalls am Freitag mitteilte. Damit hat das Unternehmen mehr Geld in der Kasse, um zum Beispiel zu investieren oder um es in den Konzernumbau zu stecken.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.