ROUNDUP: Dermapharm wird nach erstem Halbjahr optimistischer - Kurssprung

Veröffentlicht am 16.08.2023, 10:54
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GRÜNWALD (dpa-AFX) - Überraschend gute Geschäfte im ersten Halbjahr stimmen den Arzneimittelhersteller Dermapharm (ETR:DMPG) zuversichtlicher für 2023. Der Umsatz und der bereinigte operative Gewinn dürften das obere Ende der Prognosen erreichen, teilte das Unternehmen überraschend am Mittwoch in Grünwald mit. Zu dem Optimismus des Vorstands tragen auch die neuen Konzerntöchter Arkopharma aus Frankreich und Montavit aus Österreich bei. An der Börse kamen die Aussagen und die vorläufigen Zahlen gut an.

Die Dermapharm-Aktie gewann am Vormittag fast sechs Prozent auf 45,40 Euro und war damit der größte Gewinner im Nebenwerte-Index SDax . Branchenexperte Alexander Thiel vom Investmenthaus Jefferies zeigte sich von der Profitabilität des Unternehmens positiv überrascht, und seine Kollegen von Pareto Securities sehen den Hersteller auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen.

Im Vergleich zum Jahreswechsel hat die Aktie nun mehr als ein Fünftel an Wert gewonnen. Anfang Juni war sie mit 48,50 Euro allerdings noch ein Stück teurer gehandelt worden. Und Anfang 2022 hatten Anleger mit Kursen von bis zu 91,95 im Corona-Impfstoffboom rund doppelt so viel für das Papier bezahlt.

Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier rechnet für 2023 jetzt mit einem Umsatz von an die 1,11 Milliarden Euro. Das ist das obere Ende der ausgegebenen Zielspanne, die am unteren Ende mindestens 1,08 Milliarden Euro vorsieht. Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll nun das obere Ende der Spanne von 300 bis 310 Millionen Euro erreichen. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasste Analysten hatten jedoch bei beiden Kennzahlen bereits etwas mehr auf dem Zettel.

Im ersten Halbjahr erzielte Dermapharm nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 582 Millionen Euro und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Gewinn wuchs um 13 Prozent auf 168 Millionen Euro. Einschließlich der Sonderkosten von 31 Millionen Euro ging er jedoch um rund 4 Prozent auf 137 Millionen Euro zurück.

"Treiber von Umsatz- und absolutem Ergebniswachstum sind unser französisches Tochterunternehmen Arkopharma und ein erfreulich starkes organisches Wachstum im Bestandsgeschäft", sagte Vorstandschef Feldmeier. Zwar ging die Produktion des Corona-Impfstoffs für den Mainzer Hersteller Biontech (NASDAQ:BNTX) im zweiten Quartal wie erwartet zurück. Ein gestiegener Absatz anderer Produkte habe dies jedoch abgefedert, hieß es weiter.

Dennoch blieb bei Dermapharm ein kleinerer Teil des Umsatzes als bereinigter operativer Gewinn hängen. Die bereinigte operative Marge sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 31,6 auf 28,9 Prozent.

Allerdings hatte die Unternehmensspitze nach dem Boom der Corona-Jahre für 2023 ohnehin einen Ergebnisrückgang angekündigt. So soll zwar der Umsatz den Rekordwert 1,025 Milliarden Euro aus dem Jahr 2022 übertreffen. Der bereinigte operative Gewinn dürfte aber klar hinter den 360 Millionen Euro aus dem Vorjahr zurückbleiben.

Ab Juli soll allerdings das Tiroler Pharmaunternehmen Montavit positiv zu Umsatz und operativen Ergebnis beitragen. Dermapharm hatte den Hersteller von Mitteln für Urologie, Gynäkologie und Allergietherapie Ende Juni übernommen. Die endgültigen Halbjahreszahlen will Dermapharm am 29. August veröffentlichen.

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