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ROUNDUP: DWS sammelt mehr Kundengelder ein - Rückstellungen wegen 'Greenwashing'

Veröffentlicht am 26.07.2023, 16:57
© Reuters
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Lichtblicke für die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS (ETR:DWSG) : Das Unternehmen hat auch im zweiten Quartal wieder mehr Geld von Anlegern eingesammelt. Außerdem kommt die Klärung der "Greenwashing"-Vorwürfe in den USA offenbar voran. DWS befindet sich nach eigenen Angaben "in fortgeschrittenen Gesprächen" mit der US-Wertpapieraufsicht SEC, um deren Untersuchung abzuschließen. Das endgültige Ergebnis stehe noch nicht fest, teilte das Unternehmen am Mittwoch in seinem Zwischenbericht zum ersten Halbjahr mit. Allerdings stockte das Unternehmen seine Rückstellungen nun deutlich auf.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die DWS-Aktie legte zeitweise um fast vier Prozent zu. Am Nachmittag gehörte sie mit einem Plus von zuletzt noch gut zwei Prozent immer noch zu den stärksten Titeln im Nebenwerte-Index SDax .

Insgesamt bildete DWS den Angaben zufolge seit dem 1. Januar neue Rückstellungen für operationelle Risiken in Höhe von zwei Millionen und für sonstige Risiken in Höhe von 21 Millionen Euro. Unter "Sonstige" fallen den Angaben zufolge Verfahren der Aufsichtsbehörden und andere Sachverhalte. Die Rückstellungen seien "kurzfristiger Natur" und würden voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres in Anspruch genommen, heißt es in dem Zwischenbericht weiter.

Bei den Untersuchungen der SEC geht es um den Vorwurf, dass sich DWS nachhaltiger dargestellt habe, als sie sei. Auch in Deutschland wird gegen die Fondsgesellschaft ermittelt. Ende Mai 2022 durchsuchten Ermittler Räume in der Zentrale der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) in Frankfurt sowie im benachbarten Gebäude der Tochter DWS. Nicht einmal 24 Stunden nach Beginn der Razzia gaben Deutsche Bank und DWS das Ausscheiden des damaligen DWS-Chef Asoka Wöhrmann bekannt. Sein Nachfolger wurde wenige Tage später der Deutsche-Bank-Manager Stefan Hoops.

Hintergrund der Ermittlungen sind auch in diesem Fall "Greenwashing"-Vorwürfe gegen DWS. Demnach soll der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt haben und bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten sein wie angegeben. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte von DWS, Desiree Fixler.

Im zweiten Quartal lief es für DWS im Tagesgeschäft besser als gedacht. Unter dem Strich flossen 9,3 Milliarden Euro zusätzlich in deren Fonds. Davon stammten allerdings 3,9 Milliarden aus einem bestehenden Immobilienfonds, dessen Management DWS von einem anderen Anbieter übernommen hat.

Im Vergleich zum ersten Quartal steigerte das Unternehmen die bereinigten Erträge um sieben Prozent auf 668 Millionen Euro. Damit lagen sie nur knapp unter dem Niveau aus dem zweiten Quartal 2022. Der Gewinn vor Steuern ging im Jahresvergleich allerdings um 13 Prozent zurück, und der Überschuss sank um sechs Prozent auf 145 Millionen Euro. Damit schnitt DWS durchweg besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.

Erfolg meldete der Vorstand bei seinen Anstrengungen, die Kosten des Unternehmens zu senken. Dazu werden Stellen in der zweiten und dritten Führungsebene abgebaut. Im zweiten Quartal wurden nun 61 Prozent der Erträge von den bereinigten Kosten aufgezehrt. Im ersten Quartal waren es noch 66,3 Prozent gewesen - nach 60,6 Prozent im Gesamtjahr 2022.

Der Vorstand um DWS-Chef Hoops hatte für dieses Jahr bereits eine etwas höhere Quote angekündigt, weil die Ausgaben für den Umbau des Unternehmens in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Dennoch soll die Quote unter 65 Prozent bleiben.

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