ROUNDUP: Gewerkschaft GDL will bei Bahn bis zu fünf Tage streiken

Veröffentlicht am 21.12.2023, 11:06

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bahn-Reisende müssen sich auf drei- bis fünftägige Streiks auf der Schiene ab Januar einstellen. "Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung", sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen", sagte der 64-Jährige.

Final ausgemacht sind die Streiks aber noch nicht. Zuletzt hatte Weselsky betont, dass er bei Zugeständnissen der Arbeitgeberseite auch auf weitere Arbeitskämpfe verzichten würde. "Der Streik kann immer abgewendet werden", sagte Weselsky am Mittwoch dem RBB-Inforadio. "Die Arbeitgeberseite hat immer die Möglichkeit, ein Angebot zu versenden, ein Angebot zu machen, in dem die Eckpunkte unter anderem bei der Wochenarbeitszeit so verankert sind, dass es einen Verhandlungseinstieg wieder gibt."

Rückenwind durch Urabstimmungsergebnis

Grundsätzlich kann der GDL-Chef aber im laufenden Tarifkonflikt jederzeit zu mehrtägigen, auch unbefristeten Streiks aufrufen. In einer Urabstimmung über solche Arbeitsniederlegungen sprachen sich bei der Deutschen Bahn und dem Eisenbahnunternehmen Transdev 97 Prozent der teilnehmenden Mitglieder dafür aus und gaben damit grünes Licht. Für unbefristete Streiks waren laut Satzung 75 Prozent Zustimmung nötig.

Die GDL und die Deutsche Bahn sind seit Anfang November in Verhandlungen über neue Tarifverträge. Weselsky erklärte die Verhandlungen aber bereits nach der zweiten Runde für gescheitert. Ein zentraler Knackpunkt des Konflikts ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Die Gewerkschaft will eine Absenkung von 38 auf 35 Stunden erreichen. Die Bahn hält das unter anderem mit Blick auf den Fachkräftemangel für unerfüllbar. Seit Anfang November hat die GDL bereit mit zwei Warnstreiks versucht, den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Bisher bleibt die Bahn aber bei ihrer Haltung zum Thema Arbeitszeit.

GDL-Rekordstreik dauerte 127 Stunden im Personenverkehr

Sollte die GDL erneut streiken, wird dies frühestens im neuen Jahr passieren. Weselsky hat mehrfach versprochen, dass es bis zum 7. Januar keinen neuen Ausstand der Lokführer geben werde.

Bei vorigen Tarifrunden waren mehrtägige Streiks keine Seltenheit. Der bisher längste GDL-Streik bei der Bahn fand mit 127 Stunden (5 Tage plus 7 Stunden) im Personenverkehr und 138 Streikstunden (5 Tage plus 18 Stunden) im Güterverkehr im Mai 2015 statt. 2021 streikte die GDL für etwa fünf Tage.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.