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ROUNDUP: Hohe Kosten bremsen Gewinnentwicklung von Evotec - Aktie fällt

Veröffentlicht am 11.08.2022, 10:10
Aktualisiert 11.08.2022, 10:15
© Reuters.
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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Pharma-Wirkstoffforscher Evotec traut sich wegen des schwachen Euro etwas mehr Umsatzwachstum zu. Zugleich bremsen aber hohe Kosten für das Hochfahren einer vor einem Jahr in den USA eröffneten Produktionsanlage für Biologika sowie höhere Aufwendungen für Energie sowie im Zusammenhang mit einer Übernahme die operative Gewinnentwicklung. Zudem war der Beitrag durch Meilensteinzahlungen, die das Unternehmen von Pharmafirmen nach dem Erreichen definierter Ziele erhält, zuletzt geringer. Daher bleibt der Jahresausblick für das operative Ergebnis nur dank des schwachen Euro unverändert. Die zuletzt arg gebeutelte Aktie geriet am Donnerstagmorgen erneut unter Druck.

Evotec-Chef Werner Lanthaler erwartet 2022 laut einer Mitteilung vom Donnerstag nun einen Konzernumsatz von 715 bis 735 Millionen Euro, nach bisher avisierten 700 bis 720 Millionen. Das wäre ein Plus von bis zu knapp 19 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen kalkuliert der Manager aber weiter mit 690 bis 710 Millionen Euro.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie bereinigt um Sondereffekte sollen weiter 105 bis 120 Millionen Euro übrig bleiben, nach 107 Millionen 2021. Das allerdings nur dank des Rückenwinds durch die Abwertung des Euro zum US-Dollar. Auf Basis konstanter Wechselkurs wird nur noch mit einem operativen Ergebnis von 85 bis 100 Millionen Euro gerechnet.

Beim Umsatz profitiert das Unternehmen durchaus von einer regen Nachfrage der Pharmaunternehmen nach Wirkstoffforschung und steigenden Preisen, allerdings hinterließen die höheren Kosten zuletzt weiter Spuren beim Gewinn. Im ersten Halbjahr steigerten die Hamburger die Erlöse im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf knapp 337 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit 33,6 Millionen Euro aber unter dem Wert der ersten Hälfte 2021.

Unter dem Strich stand für die Aktionäre von Evotec ein Minus von 101 Millionen Euro, nachdem vor einem Jahr noch ein Gewinn von fast 113 Millionen erzielt worden war. Wesentlicher Grund: Der im Index der mittelgroßen Werte MDax notierte Konzern musste auf seine britische Beteiligung Exscientia viel Geld abschreiben. Vor einem Jahr hatte Evotec nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde von Exscientia vor dem Börsengang des Unternehmens noch einen hohen Buchwertzuwachs erzielt. Seit dem Gang an die Börse vergangenen Herbst hat der Exscientia-Kurs aber auch im Sog der Schwäche von Tech-, Biotech- und Wachstumswerten deutlich nachgegeben.

Analystin Zoe Karamanoli von der britischen Bank RBC reagierte enttäuscht auf die Resultate. Zwar habe der Umsatz im ersten Halbjahr etwas über der durchschnittlichen Markterwartung gelegen, das bereinigte operative Ergebnis liege aber dennoch darunter. In der Telefonkonferenz mit Analysten am frühen Nachmittag dürfte es vor allem darum gehen, warum die Beiträge der US-Tochter Just-Evotec Biologic sich eher träge entwickelten und wie Evotec die für 2025 gesteckten Ziele erreichen wolle. So erscheine das Ziel eines bereinigten operativen Ergebnisses von mindestens 300 Millionen Euro ambitioniert.

Die Evotec-Aktien fielen am Vormittag um 0,4 Prozent auf 25,01 Euro. Damit knüpften sie an ihr Vortagesminus von mehr als 8 Prozent an. Zur Wochenmitte hatte sich Analyst James Quigley von der Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) skeptisch zu den Profitabilitätsaussichten geäußert. Am Markt würden die Folgen der aktuell hohen Forschungsinvestitionen sowie die des Hochfahrens der Biologika-Produktion unterschätzt, hatte der Experte erklärt. Es werde wohl bis 2024/25 dauern, bis die Gewinnentwicklung wieder in Schwung komme. Im laufenden Jahr hat die Evotec-Aktie (ETR:EVTG) rund 41 Prozent eingebüßt.

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