NEW YORK (dpa-AFX) - Die Übernahme der kollabierten First Republic Bank (OTC:FRCB) lässt die größte US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) etwas zuversichtlicher auf das laufende Jahr blicken. Der Nettozinsüberschuss exklusive des Investmentbankings (Markets) solle dieses Jahr rund 84 Milliarden US-Dollar (77,7 Milliarden Euro) betragen, wenngleich es noch Unwägbarkeiten gebe, teilte das Institut am Montag in New York im Zuge einer Investorenveranstaltung mit. Bislang hatte die Prognose bei 81 Milliarden Dollar gelegen. Die mittelfristigen Auswirkungen stehen noch nicht ganz fest. Zudem äußerte sich die Bank zu den in diesem Jahr auflaufenden Kosten für die Integration der US-Regionalbank. Die JPMorgan-Aktie legte im vorbörslichen Handel geringfügig zu
Die Kosten von JPMorgan allein sollen sich dieses Jahr wie zuvor auch prognostiziert auf 81 Milliarden Dollar belaufen. Hinzu kommen geschätzte 3,5 Milliarden durch die First Republic, unter anderem für deren Integration. Hinzu kommen zudem Kosten, unter anderem für das US-amerikanische Äquivalent des Einlagensicherungsfonds in noch unbestimmter Höhe.
Die kleinere Bank war im April wegen massiver Kapitalabflüsse ins Schleudern geratenen. JPMorgan hatte sie dann in einer von Aufsichtsbehörden organisierten Auffangaktion übernommen.
Trotz der Aussicht auf die höheren Zinserträge durch die First Republic sieht die Führungsetage von JPMorgan viel Unsicherheit in den kommenden Monaten. Dazu zählen die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve sowie die Reaktion der Verbraucherinnen und Verbraucher auf die gestiegenen Zinsen.
So bleibt die Kreditvergabe den Einschätzungen des JPMorgan-Managements zufolge weiterhin günstig, werde sich aber im Laufe des Jahres normalisieren. Angesichts einer starken Bilanz und dem aus eigener Kraft generierten Kapitalfluss sieht das Institut für möglichen Gegenwind aber gut gewappnet.