NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

ROUNDUP: US-Banken machen überraschend viel Gewinn - JPMorgan-Chef warnt

Veröffentlicht am 13.10.2023, 16:06
© Reuters.
C
-
JPM
-
WFC
-

NEW YORK (dpa-AFX) - Die gestiegenen Zinsen und die Übernahme des kollabierten Geldhauses First Republic haben der größten US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) im Sommer überraschend viel Gewinn beschert. Auch die US-Konkurrentinnen Wells Fargo (NYSE:WFC) und Citigroup (NYSE:C) konnten ihre Gewinne trotz höherer Kosten steigern. Doch JPMorgan-Chef Jamie Dimon sieht die Welt in der möglicherweise "gefährlichsten Lage seit Jahrzehnten". Russlands Krieg in der Ukraine und der Überfall der Hamas auf Israel könnten weitreichende wirtschaftliche und geopolitische Folgen haben, sagte er bei der Vorlage der Quartalsbilanz am Freitag in New York.

Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten trotz der warnenden Worte positiv aufgenommen. Nachdem JPMorgans Geschäftszahlen deutlich besser ausgefallen waren als von Analysten erwartet, stieg der Kurs der Aktie kurz nach Handelsbeginn in New York um 2,6 Prozent. Für das Papier von Wells Fargo ging es um 2,2 Prozent aufwärts, die Citigroup-Aktie legte um 2,8 Prozent zu.

JPMorgan-Chef Dimon warnte, dass die Konflikte in der Ukraine und Israel ernste Folgen für die Energie- und Nahrungsmittelmärkte haben könnten. Gleiches gelte für den Welthandel und die Beziehungen zwischen Staaten. Zudem steige das Risiko, dass die Inflation weiterhin hoch bleibe und die Zinsen weiter stiegen.

Im dritten Quartal lief es für JPMorgan allerdings glänzend. Unter dem Strich verdiente die Bank fast 13,2 Milliarden US-Dollar (12,5 Mrd Euro) und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das lag vor allem an den gestiegenen Einnahmen, denn die Kosten abseits von Zinsausgaben sprangen im Jahresvergleich um 13 Prozent nach oben. Ohne die Übernahme von First Republic hätte der Anstieg immerhin noch neun Prozent betragen.

So wuchsen die bereinigten Erträge des Konzerns im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 40,7 Milliarden Dollar. Dies lag vor allem an einem noch kräftiger gestiegenen Zinsüberschuss. Dabei profitierte das Institut von dem deutlichen Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus nach der jahrelangen Niedrigzinspolitik der Zentralbanken.

Ohne First Republic hätten JPMorgans Erträge immerhin noch um 15 Prozent zugelegt. Der Konzern hatte First Republic infolge der dortigen Bankenkrise im Frühjahr in einer von Aufsichtsbehörden organisierten Rettungsaktion übernommen. Das kleinere Institut war wegen erheblicher Kapitalabflüsse in eine finanzielle Schieflage geraten. Zum Gewinn von JPMorgan steuerte First Republic nun 1,1 Milliarden Dollar bei.

Dass der Konzern im Sommer noch mehr verdiente als von Analysten geschätzt, lag allerdings auch an der Risikovorsorge für gefährdete Kredite: Mit 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank dafür etwas weniger zurück als ein Jahr zuvor, während Analysten im Schnitt mit gut einer Milliarde mehr gerechnet hatten.

Deutlich besser lief es auch für Wells Fargo. Das Institut steigerte seine Erträge im dritten Quartal vor allem dank der gestiegenen Zinsen um 7 Prozent auf knapp 20,9 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 5,8 Milliarden Dollar - 61 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet.

Zwar legte das Institut mehr Geld für Kreditausfälle zur Seite, doch gingen seine Kosten abseits der Zinsen im Jahresvergleich auf 13,1 Milliarden Dollar zurück. Trotzdem ist dies ein kleiner Rückschlag für die Sparpolitik von Wells-Fargo-Chef Charlie Scharf. Der Manager versucht die Kosten der Bank zu senken, doch im dritten Quartal lagen sie höher als im zweiten. Nun setzte Scharf seine Kostenprognose für das Gesamtjahr um eine halbe Milliarde auf 51,5 Milliarden Dollar nach oben.

Auch der Konkurrentin Citigroup machten gestiegene Kosten und eine höhere Risikovorsorge zu schaffen. Zwar profitierte das Geldhaus von guten Geschäften im Handel mit Zinsprodukten und Währungen. Doch die gestiegenen Kosten und höhere Rückstellungen für Kreditausfälle zehrten die Zuwächse bei den Erträgen fast auf.

Unter dem Strich verdiente Citigroup mit 3,55 Milliarden Dollar (3,35 Mrd Euro) daher gerade mal zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Von Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt allerdings mit einem Gewinneinbruch gerechnet. Dabei stiegen die Erträge der Bank um neun Prozent auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar. Auch hier schnitt das Institut besser ab, als Experten im Schnitt erwartet hatten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.