PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihren einmonatigen Aufwärtstrend zum Start der neuen Woche mit moderaten Gewinnen fortgesetzt. Positive Impulse lieferte am Montagnachmittag eine stabile Eröffnung an der Wall Street nach negativen Konjunkturdaten aus den USA und China.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,34 Prozent bei 3789,62 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit fast zehn Wochen. Der französische Cac 40 stieg um 0,25 Prozent auf 6569,95 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,11 Prozent auf 7509,15 Zähler nach oben.
"Das Sentiment für europäische Unternehmen war zuletzt sehr schlecht und eine Rezession in Deutschland bereits fest eingeplant", schreibt Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect. "Doch auch an den Finanzmärkten kommt es oft anders als man denkt". Denn Schnäppchenjäger hätten zuletzt die Gunst der Stunde genutzt und so auch den Gesamtmarkt angetrieben.
Die Sorge, dass eine ins Stottern geratene chinesische Konjunktur auch die Nachfrage nach Öl ausbremsen könnte, zog am Montag die Preise für Öl und Rohstoffe nach unten - und mit ihnen die Kurse der Rohstoffkonzerne. Entsprechend rangierten die europäischen Branchenindizes Stoxx Europe 600 Oil & Gas sowie Stoxx Europe 600 Basic Resources ganz unten im Sektortableau.
Die Aktien der Ölförderer Totalenergies (EPA:TTEF) , Shell (ETR:R6C0) und BP (LON:BP) büßten zwischen 1,2 und 2,4 Prozent ein. Die Papiere der Bergbaukonzerne Rio Tinto (LON:RIO) und Glencore (LON:GLEN) verloren 2,2 beziehungsweise 1,7 Prozent.
Nach positiven Studiendaten zum Brustkrebsmedikament Enhertu legten Aktien von Astrazeneca (LON:AZN) als bester Wert im Stoxx-50-Index um 2,3 Prozent zu.
Erfreuliche Nachrichten gab es auch für die skandinavische Airline SAS (ST:SAS) . Im Kampf gegen den pandemiebedingten Schuldenberg erhielt SAS einen 700 Millionen Dollar schweren Kredit und erreichte damit ein zentrales Ziel seines Umbauplans. In Stockholm legte die Aktie um 6,7 Prozent zu.