PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Börsen sind nach dem überwiegend starken ersten Halbjahr mit minimalen Verlusten in die zweite Jahreshälfte gestartet. Der EuroStoxx 50 konnte am Montag nach einer moderat freundlichen Eröffnung sein Kursplus nicht halten: Er schloss 0,02 Prozent tiefer bei 4398,15 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf mit 4420 Punkten das höchste Niveau seit Ende 2007 erreicht hatte.
Der französische Cac 40 sank vor dem Hintergrund der Unruhen in Frankreich um 0,18 Prozent auf 7386,70 Punkte, während der britische FTSE 100 0,06 Prozent auf 7527,26 Punkte verlor.
Erwartungsgemäß schwache Daten aus der Eurozone gaben den Aktienkursen in Europa keine Impulse. Gleiches galt für die ebenfalls wenig bewegten US-Märkte, an denen der Handel wegen des morgigen Nationalfeiertags "Indepedence Day" schon vorzeitig endet.
Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone verschlechterte sich im Juni weiter: Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel auf den tiefsten Stand des Indikators seit gut drei Jahren. Mit weniger als 50 Punkten liegt die Kennzahl weiterhin klar unter der Grenze, die wirtschaftliches Wachstum von Schrumpfung trennt.
Im europäischen Vergleich waren am Montag die zyklischen Branchen Bergbau sowie Öl und Gas am meisten gefragt: Deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 legten um 2,2 beziehungsweise 1,6 Prozent zu. Vor allem die Minenwerte profitierten von aktuellen Tendenzen und Perspektiven an den Rohstoffmärkten.
Dagegen zählten Aktien aus der seit Jahresbeginn stark gelaufenen Reise- und Freizeitbranche zu den größten Verlierern: Ihr Subindex sank um 0,8 Prozent. Hier sorge die Situation der vergangenen Tage in Frankreich zunehmend für Unsicherheit, hieß es aus dem Markt.
Im Gesundheitsbereich, dessen Sektorindex mit einem Abschlag von zwei Prozent das Schlusslicht im Branchentableau war, prägte Astrazeneca (LON:AZN) das Bild mit einem Kursrutsch um acht Prozent. Hier enttäuschten Studiendaten zu einem neuen Medikament gegen Lungenkrebs die Anleger. Peter Welford vom Analysehaus Jefferies resümierte, die bekannt gegebenen Daten zur Wirkung des Medikamentes seien nicht so überzeugend ausgefallen wie erhofft.