MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Reihe von Telefonaten mit Staatschefs in Nahost eine umgehende Feuerpause für humanitäre Zwecke gefordert, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu versorgen. In Gesprächen mit den Präsidenten Syriens, Ägyptens, des Irans und der Palästinenser habe sich Putin besorgt über die aktuelle Lage geäußert, wie der Kreml am Montag mitteilte. Zugleich sprach sich der Kremlchef, dessen Truppen seit 600 Tagen Krieg gegen die Ukraine führen, gegen jede Gewaltanwendung gegen Zivilisten aus.
Die Präsidenten sprachen sich nach Kreml-Angaben dafür aus, "mit allen konstruktiv orientierten Partnern" auf ein baldiges Ende der Gewalt und eine schnelle Stabilisierung in Nahost hinzuarbeiten. Die Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass der aktuelle Stillstand des Friedensprozesses zu der Krise beigetragen habe.
Nach Angaben des Kreml hatte Putin mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad gesprochen. Zudem habe er mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi telefoniert. Über eine ursprünglich geplante Unterredung mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gab es keine Angaben.
Der Kremlchef sagte bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung, dass humanitäre Fragen gelöst werden müssten. Viele Bürger Russlands lebten in der Region, sagte Putin. Russland, das über enge Kontakte zur arabischen Welt verfügt, bot sich wiederholt als Vermittler an.