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ROUNDUP/Selenskyj: Russische Raketen zielten auf Getreideabkommen

Veröffentlicht am 19.07.2023, 14:46
© Reuters

KIEW/ODESSA (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die massiven russischen Angriffe auf die Hafenanlagen in Odessa mit dem Ende des Getreideabkommens in Verbindung gebracht. "Die russischen Terroristen zielen absolut bewusst auf die Infrastruktur des Getreideabkommens, und jede russische Rakete ist ein Schlag nicht nur auf die Ukraine, sondern auf alle in der Welt, die ein normales und sicheres Leben anstreben", schrieb der Staatschef am Mittwoch bei Telegram. Dem Militär sei die Anweisung gegeben worden, die Hafeninfrastruktur besser zu schützen, etwa mit mehr Flugabwehr.

Das Außenministerium solle an verstärktem internationalem Druck für eine "Fortsetzung des normalen Exports von ukrainischem Getreide" arbeiten. Russland hatte das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer am Montag gestoppt. In der Nacht zum Mittwoch griff das russische Militär zum zweiten Mal in Folge Hafenanlagen im Gebiet Odessa mit Raketen und Drohnen an. Berichte über Luftangriffe gab es auch aus anderen Gebieten.

Zu den Angriffen auf Odessa teilte das ukrainische Infrastrukturministerium mit, es seien Getreideterminals und Anlagen in den Häfen Odessa und Tschornomorsk beschädigt worden. In der Nacht zuvor hätten die Angriffe dagegen Anlegestellen und Speichern im Hafen Odessa gegolten. Agrarminister Mykola Solskyj in Kiew sagte, dass 60 000 Tonnen Getreide vernichtet worden seien durch die Attacken. Der Hafen Tschornomorsk werde erst nach Reparaturen, die mindestens ein Jahr dauerten, wieder voll einsatzfähig sein.

In Moskau bestätigte das Verteidigungsministerium die neuen Angriffe auf Odessa von Flugzeugen und Kriegsschiffen aus. Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow behauptete allerdings, es seien im Bereich der Stadt Objekte der Militärindustrie, Treibstoffanlagen und Munitionsdepots unter Beschuss genommen worden.

Das Ministerium in Moskau hatte bereits die vorherigen Angriffe als Vergeltung für die mutmaßlich durch ukrainische Wasserdrohnen beschädigte Brücke zur annektierten Halbinsel Krim bezeichnet. Am Montag war nicht nur die Krim-Brücke beschädigt worden. Es liefen auch die russischen Sicherheitsgarantien für den Export von Agrargütern aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen aus. Die Ukraine verteidigt sich seit fast 17 Monaten gegen die russische Invasion.

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