Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

Rückbau des Atommeilers Isar 2 - Langzeitprojekt hat begonnen

Veröffentlicht am 15.04.2024, 16:24
Aktualisiert 15.04.2024, 16:30
© Reuters.

ESSENBACH (dpa-AFX) - Ein Jahr nach dem Atomausstieg in Deutschland hat auch beim Meiler Isar 2 in Niederbayern der Rückbau begonnen. Noch bis Oktober 2023 hätte die Möglichkeit bestanden, die Anlage erneut anzufahren, sagte Kraftwerksleiter Carsten Müller am Montag. Etwa ein halbes Jahr lang habe der Betreiber PreussenElektra nach dem Abschalten bestimmte Wartungsmaßnahmen durchgeführt für den Fall, dass die Politik nach einem Wiederanfahren der Anlage gefragt hätte. "Wir wurden leider nicht gefragt", so Müller.

Angesichts der Energiekrise war der Betrieb ohnehin um einige Monate verlängert worden - bis zum endgültigen Aus am 15. April 2023. Für die Mannschaft des AKW sei kaum vorstellbar gewesen, dass es nicht doch noch einmal weitergehen würde, sagte Müller. Deswegen habe PreussenElektra eigeninitiativ zunächst die Möglichkeit offengehalten - also Prüfungen durchgeführt, die nicht mehr hätten gemacht werden müssen oder Ersatzmaterialien vorgehalten, die hätten entsorgt werden können.

Im Maschinenhaus von Block (NYSE:SQ) Isar 1, der seit 2017 rückgebaut wird, ist ein Zerlegezentrum mit einer eigens angefertigten Großbandsäge errichtet worden. Die Säge kann tonnenschwere Teile zersägen. Anschließend werden die Teile - wie zum Beispiel Eisen, Kupfer, Aluminium - dekontaminiert, dann auf Strahlungsfreiheit hin gemessen und recycelt.

Es verlasse kein Material das Gelände, das nicht unbedenklich sei oder die Gesundheit gefährde. "Dafür gibt es das Strahlenschutzgesetz." Insofern sei der Rückbau ein sehr aufwendiges Verfahren, das behördlich exakt abgestimmt werden müsse, so Müller.

Für den Block 1 bedeutet das den Angaben nach, dass von 224 000 Tonnen Material etwa zwei Prozent radioaktiver Abfall übrig bleiben werden. Darunter sind schwach- und mittelradioaktive Stoffe, die in das noch nicht fertiggestellte Endlager Schacht Konrad in Salzgitter (ETR:SZGG) kommen, und hochradioaktive Abfälle, für die es noch kein Endlager gibt. Bis dahin bleiben die Materialien am Standort Essenbach.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Etwa 450 Beschäftigte gibt es im AKW Isar 1 und 2 noch. Bis 2040 soll vom gesamten Standort nichts mehr zu sehen sein.

Insofern gehen die stellvertretenden Bürgermeister von Essenbach und Niederaichbach, Claus Schorn (CSU) und Jakob Sand (Freie Wähler), momentan davon aus, dass die Folge des Atomausstiegs für die Gemeinden erst auf lange Sicht spürbar werden dürften. Die Frage sei: "Was kommt danach?"sagte Schorn. Wichtig sei aber zunächst, dass der Rückbau mit der gleichen Qualität und Sicherheit erfolge wie bisher der Betrieb der Anlage.

Es biete sich eine Nachnutzung im Bereich der Energieerzeugung oder -speicherung an, ergänzte Sand und verwies darauf, dass schnellstmöglich das Endlager Schacht Konrad fertiggestellt werden müsse. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte vergangenes Jahr mitgeteilt, dass das Ziel 2027 nicht mehr zu erreichen sei.

Während die Grünen und Umweltverbände den deutschen Atomausstieg für richtig halten, hatten sich CSU und Freie Wähler im Freistaat bis zuletzt für eine erneute Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Isar 2 deckte nach Angaben des Umweltministeriums zuletzt rund 18 Prozent der bayerischen Stromproduktion ab.

Neben dem Meiler Isar 2 waren am 15. April 2023 auch das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg vom Netz genommen worden. Der Rückbau ist Aufgabe der Betreiber. Neben Isar 1 und 2 befinden sich in Bayern auch die Kraftwerke Grafenrheinfeld und Gundremmingen Block B und C im Rückbau.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.