Ärztebund fordert: Weg mit Honorardeckel für alle Praxen

Veröffentlicht am 09.01.2024, 09:20
Aktualisiert 09.01.2024, 09:30
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem Spitzentreffen an diesem Dienstag bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Ärzteorganisation Virchowbund die generelle Aufhebung der Honorardeckel gefordert, auch wenn die Beiträge dadurch steigen. "Jetzt muss sich der Minister tatsächlich in diese Richtung bewegen", sagte der Vorsitzende des Verbands niedergelassener Ärzte, Dirk Heinrich, am Dienstag im Deutschlandfunk. "Da reicht es aber auch nicht, wenn er nach einem Viertel der Strecke stehen bleibt und nur die Allgemeinärzte zum Beispiel entbudgetiert würden. Die Grundversorgung ist mehr als das, was Hausärzte tun." Auch "die Grundversorgung von Fachärztinnen und Fachärzten muss entbudgetiert werden".

Anderenfalls würden viele ältere Ärzte mit 62 oder 63 Jahren vorzeitig aufhören, warnte er. "Es gehen so viele Kolleginnen und Kollegen vorzeitig in Rente, dass die Versorgung in wenigen Monaten an vielen Stellen zusammenbrechen wird. Denn die neuen Kolleginnen und Kollegen stehen nicht zur Verfügung, und wenn die älteren nicht länger arbeiten, werden wir riesengroße Versorgungslücken in Deutschland bekommen."

"Natürlich werden die Kassenbeiträge dann leicht ansteigen müssen." Die Patienten stünden hinter den Ärzten. "Die wollen ja die Versorgung haben, die wollen eben nicht monatelang oder jahrelang auf einen Termin warten."

An diesem Dienstag kommen Vertreterinnen und Vertreter der niedergelassenen Ärzteschaft mit Lauterbach zusammen. Im Mittelpunkt steht ein Paket mit Maßnahmen für Hausarztpraxen, wie es aus Ministeriumskreisen hieß. Demnach sollen unter anderem für sie Honorar-Obergrenzen aufgehoben werden. Im Blick stünden auch Erleichterungen bei bürokratischen Anforderungen und Regelungen für Hausbesuche.

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