MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Kauf von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Katar ist nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht vom Tisch. "Deutsche Unternehmen sind in sehr konkreten Gesprächen, über die ich Ihnen mehr erzählen könnte, als ich werde", sagte Scholz in einem am Freitag veröffentlichten "Focus"-Interview.
Deutschland versucht, ausbleibende Gaslieferungen aus Russland unter anderem mit LNG-Lieferungen zu ersetzen, für die an Nord- und Ostsee mehrere Terminals gebaut werden. Katar verfügt nach Russland und dem Iran über die drittgrößten Gasreserven weltweit und ist der führende LNG-Exporteur. Zuletzt hatten das Emirat und China ein langfristiges Gasabkommen unterzeichnet. Auf die Frage, warum das für Deutschland nicht geklappt habe, antwortete Scholz nun: "Stimmt so nicht."
Der Kanzler bekräftigte zugleich seine Ablehnung von Fracking in Deutschland. Darüber sei mehrfach diskutiert worden. "Bis das Gas aus den tiefen Schichten herausgepresst werden würde, werden wir mit dem Ausbau regenerativer Energien so weit sein, dass Aufwand, Risiko und Ertrag in einem viel zu schlechten Verhältnis stehen." Fracking ergebe wenig Sinn in Deutschland.