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Studie: Arbeitnehmer bei Steuern benachteiligt

Veröffentlicht am 16.01.2012, 13:11
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Arbeitnehmer werden einer Studie zufolge im Schnitt mit Abgaben von mehr als 45 Prozent belastet, während aus Kapitaleinkünften nur 22 Prozent in die Staatskasse fließen. Im deutschen Steuerwesen würden Unternehmen und Vermögenseinkommen bevorzugt. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Düsseldorf vorgestellten Studie zweier Steuerexperten im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Arbeitnehmer tragen demnach einen immer höheren Anteil am Steueraufkommen und finanzieren damit auch einen wachsenden Teil der öffentlichen Ausgaben. Der Anteil der Unternehmen und Vermögenseinkommen sei dagegen zurückgegangen.

Der Studie zufolge ist der Anteil der Arbeitnehmer an der Finanzierung öffentlicher Aufgaben bereits seit Anfang der 80er Jahre deutlich gestiegen. Auf die Lohnempfänger seien 2010 rund 66 Prozent des Volkseinkommens entfallen. Ihr Beitrag zum Aufkommen an Steuern und Abgaben sei aber mit 80 Prozent überproportional gewesen. Die tatsächliche Steuer- und Sozialabgabenbelastung von Lohneinkommen habe im Schnitt 45 Prozent betragen. Von den Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögensanlagen gingen dagegen nur 22 Prozent an den Fiskus.

Wesentliche Gründe für die geringe Durchschnittsbelastung von Kapitaleinkünften seien legale Steuervermeidung und Steuerflucht. Das deutsche Steuerwesen biete die Möglichkeit, 'erhebliche Anteile von großen, in Deutschland erworbenen Einkommen legal dem deutschen Fiskus' zu entziehen. Vor allem international verflochtene Firmen hätten viele Möglichkeiten, den Gewinn herunterzurechnen, indem sie Finanzierungskonstruktionen wählten, bei denen sie Lizenzgebühren oder Schuldzinsen an ausländische Gesellschaften abführen müssten. Damit würden große Teile ihres in Deutschland erwirtschafteten Ertrags ins Ausland übertragen und blieben hierzulande steuerfrei.

Die Regeln zur Gewinnrechnung erlaubten es Konzernen außerdem, die Erträge profitabler Betriebe gegen die Verluste anderer Betriebe im Unternehmensverbund aufzurechnen. Im Ergebnis sinke das Steueraufkommen. Viele Kommunen erhielten kaum Gewerbesteuern, selbst wenn die örtliche Niederlassung eines großen Konzerns eigentlich hohe Überschüsse erwirtschafte. Die Gewerbesteuer wurde den Autoren der Studie zufolge zwischen 1980 und 2008 ausgehöhlt./ba/DP/hbr

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