Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Ein am Montag auf Grund gelaufenes Frachtschiff konnte nach Angaben der Suezkanal-Behörde wieder befreit werden. Damit wurde eine Neuauflage der Blockade abgewendet, die 2021 die globalen Handelsströme stark beeinträchtigt hatte.
Die MV Glory, ein 225 Meter langes Frachtschiff unter liberianischer Flagge, das ukrainisches Getreide nach China transportierte, war am Montag in der Nähe der Stadt Qantara in der Suezkanal-Provinz Ismailia an einer der engeren Stellen auf das westliche Ufer des Kanals gestoßen. Über die Umstände, die zu dem Vorfall führten, herrscht noch Unklarheit. Drei von der SCA entsandte Schlepper hätten es jedoch geschafft, das Schiff vom Ufer wegzuziehen, so dass der Verkehr wieder aufgenommen werden konnte, teilte der Schifffahrtsdienstleister Leth Agencies mit.
Leth sagte, dass infolge des Vorfalls noch mit geringfügigen Verzögerungen zu rechnen sei.
Der Unfall der MV Glory ließ kurzzeitig die Befürchtungen von 2021 wieder aufleben, als sich das riesige Containerschiff Ever Given zwischen den beiden Ufern des Kanals verkeilte und die so wichtige Handelsader für sechs Tage blockierte. Täglich werden durch den Kanal Waren im Wert von rund 9 Milliarden Dollar befördert.
Das Unglück der Ever Given gesellte sich zu den durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Störungen, die die globalen Lieferketten lahmlegten und zur Überhitzung der Frachtraten beitrugen, die zum globalen Inflationsanstieg der letzten zwei Jahre beitrugen.
Im vergangenen August war ein unter der Flagge Singapurs fahrender Öltanker auf einem einspurigen Abschnitt des Kanals auf Grund gelaufen und hatte die Wasserstraße fünf Stunden lang blockiert, bevor er befreit werden konnte.
Der ursprünglich 1869 eröffnete Kanal wurde in den letzten zehn Jahren erheblich verbreitert, damit auch größere Schiffe ihn befahren können.