Ukraines Marine-Befehlshaber: Auch auf See 'Krieg der Technologien'

Veröffentlicht am 28.01.2024, 17:01
© Reuters.

KIEW (dpa-AFX) - Die ukrainischen Seestreitkräfte spielen nach den Worten ihres Befehlshabers im Abwehrkampf gegen Russlands Marine die Rolle des David im Kampf gegen Goliath. Ohne eigene große Schiffe seien die ukrainischen Verbände bemüht, russische Kampfschiffe rund um die Krim zu bekämpfen und diese auch von der Küste der Ukraine fernzuhalten, erläuterte Vizeadmiral Olexij Neischpapa am Sonntag in einem Interview des britischen Senders Sky News.

Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit fast zwei Jahren. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Militärhilfe.

"Wir hätten gerne die Möglichkeit, um Russland davon abzubringen, jemals wieder ein Auge auf die Ukraine zu werfen, in diesem Fall auch auf das Meer", sagte Neischpapa. Zugleich bedauerte er, dass die Ukraine viele der vom Westen erhaltenen Waffen nicht gegen Ziele auf dem Gebiet Russlands einsetzen dürfe. Dies hätte den Kriegsverlauf "wesentlich" beeinflussen können.

Zu den bisher größten Erfolgen der ukrainischen Seestreitkräfte gehört die Versenkung des russischen Raketenkreuzers "Moskwa" im April 2022. "Damals erkannte die Ukraine, dass Moskau (in diesem Krieg) geschlagen werden kann", sagte der Vizeadmiral.

Zuletzt hat die Ukraine in geheimen Operationen mehrere Angriffe gegen die russischen Seestreitkräfte geführt, die dazu geführt hatten, dass Moskau seine wichtigen Kriegsschiffe von der Krim nach Noworossijsk verlegt hat. Dabei sollen unter anderem Schnellboote als Seedrohnen, Unterwasserdrohnen und selbst Jet-Skier eingesetzt worden sein. "Unsere Erfolge in den Jahren 2022 und 2023 basieren auf innovativen Lösungen", sagte Neischpapa.

Da sich Russland anpasse, müsse auch die Ukraine ihre Strategie anpassen. "Ein moderner Krieg ist ein Krieg der Technologien, und wer auch immer im technologischen Sinn gewinnt, trägt den Sieg davon", resümierte Neischpapa.

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