NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen stehen weiter unter Druck, was ihre Rendite nach oben treibt. Am Donnerstag wurde die Renditemarke von 5 Prozent im zehnjährigen Laufzeitbereich nur knapp unterschritten. Im Hoch rentierten die Papiere mit 4,98 Prozent. Letztmalig wurde die Marke im Jahr 2007 überschritten - also kurz vor dem Höhepunkt der großen Finanzkrise.
Die Kursentwicklung deutet unterdessen weiter nach unten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel zum Start um 0,22 Prozent auf 105,64 Punkte. In der Tendenz bewegen sich die Kurse bereits seit mehreren Monaten nach unten - und erzeugen so Renditeauftrieb.
Der aktuelle Anstieg der Renditen ist um so beachtlicher, als jüngste Signale aus der US-Notenbank Fed eigentlich auf vorerst stabile Leitzinsen hindeuten. Viele Notenbanker haben sich in den vergangenen Tagen in diese Richtung geäußert. Allerdings treten mit den wieder steigenden Rohölpreisen neue Inflationsrisiken hinzu. "Mit den erhöhten Ölpreisen und den zuletzt noch soliden Konjunkturzahlen sind auch die Inflationserwartungen gestiegen", heißt es in einem Kommentar von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Am Abend wird US-Notenbankchef Jerome Powell Gelegenheit haben, sich zu der aktuellen Entwicklung zu äußern. Er nimmt an einer Diskussionsrunde in New York teil. Thema der Debatte ist der wirtschaftliche Ausblick.