Investing.com - Die US-Börsen werden im Vorfeld der zweiten Anhörung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell freundlich gehandelt. Die Handelsketten Costco (NASDAQ:COST) und Kroger (NYSE:KR) legen heute ihre Quartalszahlen vor, während sich die Aktien der US-Bank NYCB nach einer Finanzspritze in Höhe von einer Milliarde Dollar durch eine Investorengruppe volatil zeigen.
1. US-Märkte im Plus
Die US-Börsen zeigen sich heute vorbörslich freundlich. Die Marktteilnehmer warten gespannt auf die zweite Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell. Zudem stehen im weiteren Wochenverlauf wichtige Arbeitsmarktdaten an.
Zur Stunde notiert der S&P 500 0,2 % im Plus, der Nasdaq 100 gewinnt 0,4 % und der Dow Future steigt um 0,2 %.
Gestern war ein erfolgreicher Handelstag für die wichtigsten US-amerikanischen Börsenindizes, die alle im Plus schlossen. Zuvor hatte Fed-Chef Powell vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses erklärt, er gehe davon aus, dass die US-Notenbank den Leitzins noch in diesem Jahr senken werde. Er wies aber darauf hin, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger weitere Belege dafür sehen wollen, dass sich die Inflation tatsächlich nachhaltig auf das von der Fed angestrebte Ziel von 2 % zubewegt. Erst dann wolle man ernsthaft über eine Zinssenkung nachdenken. Powell soll heute vor dem Senatsausschuss für Banken, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten Stellung nehmen.
Zwar sorgten die Worte Powells für Optimismus an den Börsen, doch der Chef der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, dämpfte den Enthusiasmus gleich wieder. In einem Interview spielte er mit dem Gedanken, seine ursprüngliche Prognose von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr auf eine zu reduzieren.
Die Analysten der ING (AS:INGA) schrieben in einer Kundenmitteilung, dass die Anzeichen für eine Abkühlung des US-Arbeitsmarktes, das langsame Wachstum der Haushaltseinkommen, die Erschöpfung der Ersparnisse nach der Coronapandemie und die höheren Zinsen „zu schwachen Verbraucherausgaben führen werden“.
„Dies wiederum dürfte den Preisdruck in der Wirtschaft weiter dämpfen“, glauben die ING-Experten. Sie prognostizieren eine erste Zinssenkung auf der Juni-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank.
2. Costco und Kroger legen Zahlen vor
Bei den Unternehmenszahlen dürften die beiden Branchengrößen Costco und Kroger im Mittelpunkt stehen, die heute ihre Quartalszahlen vorlegen.
Der nur für Mitglieder zugängliche Handelskonzern Costco profitiert von der steigenden Nachfrage preisbewusster Kunden nach günstigen Lebensmitteln aufgrund der anhaltend hohen Inflation.
Im Dezember meldete das Unternehmen, das dafür bekannt ist, seinen Kunden Produkte in großen Mengen anzubieten, einen sprunghaften Anstieg der Verkäufe von Waren des täglichen Bedarfs wie frischen Lebensmitteln und Verbrauchsgütern. Auch teurere Warengruppen wie Haushaltsgeräte und Fernseher konnten zulegen.
Kroger hingegen senkte im November seine Jahresumsatzprognose, teilweise aufgrund sinkender Lebensmittelpreise und geringerer Verbraucherausgaben. Die im US-Bundesstaat Ohio ansässige Supermarktkette hat inzwischen verstärkt Werbeaktionen gestartet, um diese Trends auszugleichen. Finanzchef Gary Millerchip warnt jedoch, dass sich die Wachstumsraten bei den Stückzahlen „nicht in dem Tempo verbessert haben, das wir erwartet hätten“.
Die Märkte werden auch darauf achten, was Kroger zur geplanten 24,6 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Konkurrenten Albertsons (NYSE:ACI) sagt. Die US-Kartellbehörde hat Klage eingereicht, um die größte Supermarktfusion in der Geschichte der USA zu verhindern, weil sie sie für wettbewerbswidrig hält.
3. NYCB sichert sich Finanzspritze
Die Aktien der New York Community Bancorp (NYSE:NYCB) kehrten gestern nach einem turbulenten Handelstag in die Gewinnzone zurück. Kurz zuvor hatte das angeschlagene Kreditinstitut bekannt gegeben, dass es von einer Investorengruppe rund 1 Milliarde Dollar Unterstützung erhalten hat.
Nach Angaben der NYCB beteiligten sich an der Finanzspritze die Liberty Strategic Capital des ehemaligen US-Finanzministers Steven Mnuchin sowie die Investmentgruppen Reverance Capital Partners, Citadel Global Equities und Hudson Bay Capital.
Der Aktienkurs der NYCB geriet im Laufe des Handelstages ins Trudeln und fiel vor der Ankündigung um 45 %. Nach der Bekanntgabe erholte er sich wieder um 30 % und schloss schließlich mit einem Plus von mehr als 7 %.
Die Bank steht unter starkem Druck, seit sie am 31. Januar einen überraschenden Verlust für das 4. Quartal bekannt gab, der hauptsächlich auf höhere Rückstellungen im Zusammenhang mit ihrem Engagement auf dem angeschlagenen Gewerbeimmobilienmarkt zurückzuführen war. In der vergangenen Woche wurden die Bedenken gegenüber der NYCB noch verstärkt, nachdem die Bank bekannt gab, dass „erhebliche Schwachstellen“ bei den Kontrollen ihrer Finanzberichte entdeckt worden seien.
4. Chinesische Exporte und Importe steigen stärker als erwartet
Chinas Handelsbilanzüberschuss ist in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 stärker gestiegen als erwartet. Grund dafür war eine etwas robustere Exportnachfrage, während die Importe auch von höheren Urlaubsausgaben profitierten.
Chinas Handelsbilanz belief sich im Zeitraum Januar bis Februar auf 125,16 Milliarden Dollar. Das geht aus den heute veröffentlichten offiziellen Daten hervor. Experten hatten lediglich mit einem Überschuss von 110,30 Milliarden Dollar gerechnet. Im Dezember hatte der Überschuss nur 75,34 Milliarden Dollar betragen.
Die Exporte stiegen in diesem Zeitraum im Jahresvergleich um 7,1 % und damit deutlich stärker als erwartet (1,9 %). Die Importe wuchsen von Januar bis Februar im Jahresvergleich um 3,5 % und damit ebenfalls stärker als die erwarteten 1,5 %.
5. Ölpreise sinken
Der Ölpreis ist heute im europäischen Handel gefallen und hat damit seine jüngste Rallye unterbrochen.
Die Händler orientierten sich an Signalen zur US-Geldpolitik. Während die Zusicherung von Zinssenkungen durch Fed-Chef Jerome Powell die Ölpreise gestern nach oben trieb, dämpften spätere Kommentare des Chefs der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, den Optimismus.
Die Nordseesorte Brent-Öl verliert aktuell 0,7 % auf 82,33 Dollar pro Barrel, während WTI-Öl um 0,7 % auf 78,53 Dollar pro Barrel nachgibt. Beide Kontrakte hatten gestern jeweils um rund 1 % zugelegt.
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